Windrad, Flugzeug, Himmel

Trends für Flugreisen: So innovativ sieht die Zukunft des Fliegens aus

Wie sieht das Fliegen von Morgen aus? Eine Frage, die die Luftfahrtbranche nicht zuletzt durch den Klimawandel und die Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen stellt. Doch die Entwicklungen schreiten voran – alternative Kraftstoffe stehen in den Startlöchern und auch die Kabinenkonzepte entwickeln sich stetig weiter, um das Fliegen nicht nur grüner, sondern auch sicherer und hygienischer zu gestalten. Wir stellen euch die fünf wichtigsten Trends in der Luftfahrt vor.

Klimaneutralität bis 2050
Klimafreundliches Fliegen ist kein Thema der Zukunft. Bereits seit einigen Jahren setzt sich die Luftfahrtindustrie verstärkt damit auseinander, wie das Fliegen zukünftig aussehen könnte. Viele Fluggesellschaften verpflichten sich dabei sogar zur Klimaneutralität: Bis 2050 will beispielsweise die International Air Transport Association, kurz IATA, dieses Ziel erreicht haben. Mit nachhaltigen Treibstoffen, effizienteren Flugzeugen und neuen Antriebsmöglichkeiten soll dies möglich werden.
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Alternative Kraftstoffe

Flugzeug, tanken, Emotion

Dass Flugreisen durch ihren Emissionsausstoß nicht gerade umweltfreundlich sind, müssen wir euch an dieser Stelle mit Sicherheit nicht mehr erzählen. Wie auch in der Automobilbranche setzt die Luftfahrt demnach auf eine Weiterentwicklung der Technologien, um die Mobilität der Zukunft möglichst grün zu gestalten. Eine Möglichkeit, welche heutzutage auch schon Anwendung in der Luftfahrt findet (wenn auch erst in geringen Maßen), ist der Einsatz von alternativen Kraftstoffen. Sustainable Aviation Fuel statt fossile Brennstoffe lautet hier das Motto! Doch was ist das eigentlich?


Kerosin aus Abfallprodukten

Ein Verfahren, mit dem Bio-Fuels produziert werden können, ist die Nutzung von Abfallprodukten als Basis für die Herstellung von Kerosin. Schließlich entstehen alltäglich Tonnen von Müll, aus welchen wiederum neue Energie geschöpft werden kann. Die Grundlagenprodukte für die Energieerzeugung sind also vielfältig: Hausmüll, Holzreste, Altöle, Fette und auch Abfälle aus der Landwirtschaft kommen hierbei zum Einsatz. Klingt eigentlich total simpel, wieso werden Bio-Fuels dann nicht schon viel mehr eingesetzt? Ganz einfach: Die geringe Verfügbarkeit der Ressourcen, die aktuell in die Luftfahrtindustrie einfließen. Deshalb sind Bio-Fuels derzeit rund dreimal so teuer wie herkömmlicher fossiler Brennstoff. 


Kraftstoff aus erneuerbaren Energien

Windrad, Windenergie, Windkraft

Wie sieht es eigentlich mit der Kerosin-Gewinnung aus erneuerbaren Energien wie etwa Wind, Solarzellen oder Wasser aus? Wenn die Ressourcen für die Kerosinherstellung aus Biomasseprodukten zu begrenzt sind, bietet diese Art der Energieerzeugung eine alternative und vor allem kohlenstoffneutrale Grundlage. Dieses Verfahren nennt sich Power-to-Liquid (kurz PtL): Elektrischer Strom wird in Flüssigkraftstoff umgewandelt. Durch Raffinerie-Prozesse entsteht anschließend Kerosin, mit welchem die Flugzeuge dann betankt werden können. Das Besondere: Bei dieser Art des Kraftstoffes wird nur das CO2 ausgestoßen, welches für die Herstellung der Atmosphäre entnommen wurde. Dennoch ist der Herstellungsprozess bislang noch sehr teuer, aufwendig und befindet sich in einem sehr frühen Stadium. Ein Ziel gibt es trotzdem: Bis 2030 sollen in Deutschland Passagierflugzeuge mit rund 200.000 Tonnen synthetischem Kraftstoff betankt werden.


Schon gewusst?
Schon heute wird Sustainable Aviation Fuel in der kommerziellen Luftfahrt verwendet, wenn auch nur in geringen Mengen. Allerdings könnt auch ihr euren Beitrag dazu leisten, dass sich das ändert: In Kooperation mit der CO2-Kompensations-Plattform compensaid könnt ihr beispielsweise die Preisdifferenz zwischen fossilem und synthetischen Kraftsoff eures Lufthansa-Fluges berechnen lassen und ausgleichen. Anschließend kommt das von euch erworbene alternative Kerosin innerhalb der nächsten sechs Monate auf einem der Flüge der Kranichairline ab dem Flughafen Frankfurt zum Einsatz.
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Flugzeuge der Zukunft?

Wasserstoffflugzeuge

Airbus, Wasserstoffflugzeug, Flugzeug© AIRBUS

Alternatives Kerosin schön und gut, was aber, wenn wir gänzlich auf diese Art des Kraftstoffes verzichten und ausschließlich auf andere Antriebsmittel wie etwa Wasserstoff zurückgreifen würden? Was in der Automobilbranche bereits in der Realität angekommen ist, nimmt auch im Flugsektor erste Züge an. Bis 2035 möchte der Flugzeughersteller Airbus beispielsweise einen klimafreundlichen Passagierjet vorstellen, der mit grünem Wasserstoff betrieben wird. Die große Herausforderung: die Speicherung des Antriebsmittels. Denn für die Lagerung des Kraftstoffes benötigt es weit mehr Platz als für Tanks aktueller Passagierflugzeuge. Die Maschinen müssten also deutlich dicker und länger sein, ohne dabei aber Einbußen hinsichtlich des Widerstands zu verzeichnen. Auch hier arbeitet Airbus an einer Lösung: der Nurflüglerform, bei welcher der ganze Rumpf als Tragfläche fungiert. Sieht futuristisch aus – wir lassen uns überraschen!

E-Flieger

Fliegen mit Strom? Auch hier ist die Automobilbranche der Luftfahrt mit e-betriebenen Fahrzeugen von Tesla, BMW und Co. schon längst einen Schritt voraus. Zwar gibt es bislang schon elektrisch betriebene Flugzeuge, diese sind jedoch sehr klein und überwinden keine sonderlich großen Strecken. Die Herausforderung: So emissionslos e-betriebene Flugzeuge in der Luft auch wären, besonders effizient sind sie nach aktuellem Stand der Technik bei weitem noch nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Batterien schwerer sind als Kerosin und weitaus mehr Platz einnehmen als gewöhnliche Flugzeugtanks. Dennoch scheint die Zukunft der E-Flieger nicht allzu fern – vielversprechende Projekte stellen wir euch hier kurz vor: 

  • Easyjet: In Kooperation mit Wright Electric wird an einem E-Flieger für die Kurzstrecke gearbeitet. Auf einer Distanz von bis zu 500 Kilometern sollen zukünftig 150 bis 200 Passagiere befördert werden.
  • DHL: Keine Passagiere, dafür Fracht – der Postkonzern hat zwölf E-Flieger des Typs „Alica“ in Bestellung gegeben. Bis 2024 sollen die Maschinen ausgeliefert werden, für 2021 ist noch ein Jungfernflug in Planung.
Vorteil von E-Fliegern
  • Geringerer Ausstoß von Emissionen
  • Instandhaltung einfach und billiger
  • Leisere Motoren sorgen für weniger Fluglärm
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Trends in der Kabine

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Eine Herausforderung, vor der internationale Großkonzerne in Hinblick auf die Weiterentwicklung der Kabine stehen, ist der Spagat zwischen Effizienz und Komfort. So bequem das Fliegen der Zukunft auch werden soll, geht der Trend weiterhin in Richtung möglichst hohe Passagierauslastung pro Flug. Insbesondere in modernen Flugzeugtypen werden die Sitzplatzkonfigurationen so ausgerichtet, dass die Anzahl an Sitzen auf so viele Fluggäste wie möglich ausgelegt ist. Viele Airlines greifen aktuell vermehrt auf das Flugzeugmodell Boeing 373 MAX zurück – deren Kabine durch einen optimierten Grundriss für 200 Sitze konzipiert ist. Zum Vergleich: In die Boeing 737-800 passen 164 Fluggäste.


Das Ende der Giganten

Doch aufgepasst: Hohe Passagierauslastung bedeutet nicht gleich riesiges Flugzeug! Denn wenn sich ein Trend ganz klar abzeichnet, dann der, dass sich die Flugzeug-Giganten wie der doppelstöckige Airbus A380 und die „Königin der Lüfte“ Boeing 747 auf dem Markt nicht mehr durchsetzen können. Aufgrund ihrer Größe und Anzahl an Triebwerken (vier statt zwei) verbrauchen diese Maschinen zu viel Sprit, darüber hinaus starten sie – nicht zuletzt durch die Folgen der Corona-Pandemie – nicht mehr voll ausgelastet. Kleinere Flugzeuge, die sonst auf der Kurz- oder Mittelstrecke eingesetzt werden, sollen deshalb ihren Weg auf die Langstrecke finden. Einer der aktuellen Top-Anwärter (wenn auch noch in der Entwicklung): Der Airbus A321XLR aus der A320-Familie.

Damit es in der Kabine der Zukunft auch an Komfort nicht mangelt, stellen hunderte von Branchen-Dienstleistern alljährlich auf unterschiedlichen Luftfahrtmessen Konzepte für die Innenausstattung von Flugzeugen vor. Dabei reichen die Pläne von größeren Handgepäckfächern, in welchen Trolleys auch hochkant gelagert werden können (Airbus), bis hin zu einem fühlenden Sitzbezug, der einer falschen Sitzposition vorbeugen soll (Aircraft Cabin Modification). Auch digitale Assistenzsysteme, antibakterielle Wasserfilter für Trinkwasser aus der Leitung und verschiedene Beleuchtungsszenarien gegen Jetlag und Co. stehen bei Fachmessen hoch im Kurs.

Neue Standards durch Corona
Sicheres Reisen war vor allem im Flugsektor schon immer von größter Priorität. Seit der Corona-Pandemie hat sich der Anspruch an hinzureichende Hygiene- und Sicherheitsstandards jedoch um einiges vervielfacht. Klar, dass auch die Airlines ihre Konzepte dementsprechend anpassen mussten, schließlich entwickelt sich der Trend zunehmend in eine kontaktarme Art des Reisens. Aber lest selbst, welche Technologien es bislang auf den Markt geschafft haben:

  • UV-C-Licht gegen Viren: Roboter, welcher manuell durch die Kabine geschoben wird, und mithilfe von UV-Licht Sitze von Viren und Bakterien befreit.
  • HEPA-Filter: Luftfilter, welche mit einer Wirksamkeit von 99,97 Prozent Partikel wie Staub, Bakterien und Viren aus der Kabine filtern.
  • Türen ohne Anfassen: Verriegelungen in den Waschräumen, die anhand großer Hebel mit den Ellbogen ver- und entriegelt werden können.
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Klimaengagement der Airlines

Aufforstung, Pflanzen, Emotion

Das Thema Nachhaltigkeit ist auch bei vielen Fluggesellschaften angekommen. Wie sie dieses jeweils angehen, ist von Airline zu Airline unterschiedlich – die Ansätze reichen hier von Klimaprojekten über Recycling-Strategien bis hin zur Verbannung von Plastik an Bord. Wir haben euch ein paar Projekte zusammengestellt:

  • Lufthansa: Über das Kompensationsprogramm „myclimate“ könnt ihr eure CO2-Emissionen berechnen und kompensieren. Zusätzlich werden auf Flügen Getränkebecher aus recyceltem Plastik angeboten und auf Verpackungsmaterial wie beispielsweise bei den Amenity Kits verzichtet. Außerdem: Bis 2025 plant die Lufthansa, nur noch Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen und recyceltem Material in der Kabine zu verwenden.
  • KLM: Mit dem Programm CO2ZERO unterstützt das niederländische Flaggschiff Projekte zur Bepflanzung in Regenwäldern. Auch hinsichtlich der Kurzstrecke arbeitet die Airline an schienenorientierten Alternativen.
  • Easyjet: Die britische Fluggesellschaft setzt auf nachhaltige Mode aus recyclebarem Material. Aus tausenden von Plastikflaschen werden Uniformen für Crew-Mitglieder gefertigt.
  • Eurowings: Weniger Plastik an Bord – die Lufthansatochter hat Plastikrührstäbchen gegen eine Holzalternative eingetauscht. Darüber hinaus wirbt die Airline mit dem Slogan „Bring your own cup“ (Dt.: Bring deinen eigenen Becher mit), woraufhin es 50 Cent Preisnachlass auf Getränke an Bord gibt.
  • Emirates: Dubais staatliche Airline folgt ebenfalls dem Recycling-Trend, indem aus Plastikflaschen Decken für Reisende der Economy-Class hergestellt werden.

Ihr wollt mehr über Airlines und Klimaschutz erfahren? Dann lest euch unseren Artikel zu umweltbewussten Airlines durch. Neben einigen Airline-Giganten wie der Lufthansa findet ihr auch so manch beliebten Ferienflieger in der Bestenliste – wer hätte das gedacht!
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Eigenverantwortlichkeit

Sonstiges: Koffer Packen - Emotion

Nicht nur in der Welt der Technologien zeichnen sich Trends in der Luftfahrt ab, auch das eigene Handeln trifft im Kontext der Nachhaltigkeit den Zahn der Zeit. Denn auch ihr könnt eine grüne Zukunft des Fliegens mitgestalten. Die wichtigsten Trends für umweltbewusstes Reisen erfahrt ihr hier.

Zug statt Kurzstrecke:
Nicht immer muss es direkt der Flieger sein! Insbesondere für Strecken in Deutschlands schönste Nachbarländer bieten sich Bahnreisen zunehmend an. Euer Vorteil: Der Zug befördert euch in der Regel direkt in das Zentrum eures Reiseziels, während bei einem Flug viel Zeit für Transfer, Check-in, Sicherheitskontrolle und Boarding draufgeht. Eine Studie von Greenpeace zeigt außerdem, dass es für fast ein Drittel der Kurzstreckenflüge innerhalb Europas mittlerweile Bahn-Alternativen gibt. Wie ihr innerdeutsche Flüge vermeiden könnt, erfahrt ihr in unserem Artikel zu den besten Alternativen für die Kurzstrecke.

Verzicht auf Plastik:
Bei vielen Airlines mag der Nachhaltigkeitsgedanke in der Bordverpflegung vielleicht schon angekommen sein. Dennoch werden täglich massenweise Einwegplastik auf Flügen verteilt. Dem könnt ihr entgegenwirken, indem ihr eure eigenen Becher oder Trinkflaschen mit an Bord nehmt.

Reisedauer vs. Distanz:
Für gerade einmal fünf Tage ans andere Ende der Welt fliegen und das am besten fünfmal im Jahr? Dann doch lieber einmal ein Stück länger Urlaub nehmen und dafür das Reiseziel richtig auskosten. So spart ihr euch nicht nur jede Menge Flugzeit, sondern mindert auch euren Pro-Kopf-Ausstoß an Emissionen.

Nur das Nötigste mitnehmen:
Weniger Gepäck bedeutet weniger Gewicht, was wiederum für einen geringeren CO2-Ausstoß sorgt. Statt das Maximalgewicht bis aufs letzte Gramm auszunutzen, reicht manchmal auch schon die Hälfte eurer persönlichen Garderobe.

CO2-Ausstoß kompensieren:
Dieser Artikel hat bereits gezeigt, dass ihr dank zahlreicher Klima-Programme euren CO2-Austoß ganz einfach berechnen lassen und ihn schlussendlich auch ausgleichen könnt. Weitere bekannte Kompensationsplattformen haben wir hier für euch:

Wie könnt ihr euer Reiseverhalten noch nachhaltiger gestalten? Diese Artikel verraten es:

Fazit
Was dieser Artikel zeigt: Die Trends in der Luftfahrt stehen ganz im Zeichen der Klimaneutralität und Sicherheit. Mit alternativen Kraftstoffen, innovativen Bauweisen und neuen Hygienekonzepten soll das Fliegen der Zukunft sicherer und vor allem grüner werden. Neben all den Innovationen und technischen Entwicklungen wird aber auch deutlich, dass insbesondere unser eigenes Handeln immer weiter in den Fokus rückt.

Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.

Wer schreibt hier?

Ronja Preißler_Quadrat
Ronja Preißler

Ob bei meiner Rucksackreise durch den Süden Afrikas, einer Wüstentour durch 1001 Nacht oder meinem Auslandssemester im eisigen Baltikum – meine Faszination für fremde Länder hat mich schon an einige spannende Orte geführt. Umso schöner ist es, in der CHECK24 Online-Redaktion über meine Reiseleidenschaft schreiben zu können. Mit meinen Blogartikeln, Reisetipps und Hotelbeschreibungen kann ich dabei hoffentlich den Einen oder Anderen für ein nächstes Reiseziel inspirieren.