Reiseplanung

So kompakt und doch stellt es Flugreisende jedes Mal erneut vor große Probleme: das Handgepäck. Mit diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel des Koffers und geben euch unzählige Tipps, was mitdarf und was nicht, wie groß das Gepäckstück sein darf, wie ihr alles unterbekommt und noch mehr. Als Bonus lernt ihr, wie ihr nicht nur mit wortwörtlich leichtem Gepäck reist, sondern dabei auch noch stressbefreiter und sogar günstiger unterwegs seid!
Die richtige Packstrategie fängt mit dem passenden Gepäckstück an. Dazu gehört zum einen, sich bei der Fluglinie nochmal nach den jeweiligen Maßen für das Handgepäck zu erkundigen und diese mit dem eigenen Koffer abzugleichen, zum Beispiel kurz, knapp und übersichtlich bei der Airline-Übersicht von CHECK24. Wenn ihr schon einmal dabei seid, lässt sich die Vorabrecherche zur cleveren Reisevorbereitung gleich ausdehnen: Mit einem kurzen Anruf im Hotel könnt ihr überprüfen, ob die Unterkunft vielleicht nicht nur Handtücher, sondern auch Bademäntel bereitlegt. Dasselbe gilt für Kosmetikartikel, denn zumindest das Duschgel könnt ihr meist getrost zuhause lassen. Wer dagegen Familie, Freundinnen und Freunde besucht, muss ohnehin nicht schüchtern sein: Pragmatische Angehörige bieten oft von selbst an, Zahnpasta, Handtuch und Co. bereitwillig zu teilen. Beim Gegenbesuch könnt ihr euch dann revanchieren. Häufig kommen auch die Anbieterinnen und Anbieter von Ferienwohnungen dem Bedürfnis ihrer Gäste nach leichtem Gepäck entgegen und stellen einen Grundstock an Kosmetika sowie die Handtücher.
Das perfekte Gepäckstück ist nicht unbedingt ein schnittiges Rollköfferchen, sondern manchmal eine simple Sporttasche oder ein Rucksack. Die müsst ihr zwar tragen, dafür sind Taschen und Rucksäcke meist leichter. Und wo kein Platz für Rollen und Handgriff verbraucht wird, bleibt mehr für den Inhalt. Trolleys sind dagegen robuster und euer Hab und Gut besser geschützt. Wir empfehlen daher, selbst zu testen, was euch im wahrsten Sinne des Wortes gut in der Hand liegt und womit ihr besser zurechtkommt.
Vorteile und Nachteile verschiedener Handgepäckstücke
Stabilität | Größe | Gewicht | Volumen | Handling | Belastung | |
Trolley | ✓ | ✓ | x | ✓ | rollbar, tragbar | Arme |
Tragetasche | x | ✓ | ✓ | ✓ | tragbar | Schultern |
Rucksack | x | ✓ | ✓ | ✓ | tragbar | Rücken |
Wer etwas mit in die Kabine nehmen möchte, muss zunächst einmal sicherstellen, dass das Gepäckstück überhaupt den Vorgaben der jeweiligen Airline genügt, denn die Höchstmaße variieren teils stark. Ist der Koffer oder die Tasche zu groß, müsst ihr das gute Stück aufgeben und das kann teuer werden.
Auch beim zulässigen Höchstgewicht variieren Airline-Vorgaben stark. Bei manchen Fluglinien müsst ihr euch auf fünf Kilo beschränken, andere erlauben bis zu acht Kilogramm Bordgepäck. Wenn ihr also mit fünf Kilo auskommt, seid ihr bei so gut wie jeder Fluggesellschaft auf der sicheren Seite.
Leider immer üblicher wird die Regelung, dass Airlines nur noch ein kleines Gepäckstück im Flugticket inkludieren. Das sind meist einfache Handtaschen oder kleinere Rucksäcke, die unter euren Vordersitz passen müssen. Selbst normale Handgepäckstücke müsst ihr in diesen Fällen gegen Aufpreis hinzubuchen.
Flugpassagiere dürfen grundsätzlich nicht wild einpacken, was sie möchten. Beim Handgepäck sind die Bestimmungen besonders streng – aus gutem Grund. Am Ende geht es bei allem, was Reisende zunächst als Einschränkung empfinden mögen, um die Sicherheit an Bord. Deshalb darf nichts mit ins Handgepäck, was in der Kabine zur Gefahr werden könnte.
Vielflieger kennen die Vorgaben sicher schon aus dem Effeff. Wer aber nur ab und an fliegt, vergisst die Bedingungen womöglich schnell wieder, unter denen Flüssigkeiten mit an Bord dürfen: Getränke, Gesichtswasser, Kontaktlinsenmittel und Co. dürfen nur dann mitreisen, wenn sie in Einzelbehältnissen verpackt sind, die nicht mehr als jeweils 100 Milliliter fassen. Diese Behältnisse wiederum müssen in einen durchsichtigen, fest wiederverschließbaren Beutel verpackt sein, der nicht mehr als einen Liter Volumen hat. Pro Passagier ist nur ein derartiger Beutel erlaubt, der bei der Sicherheitskontrolle separat vorzuzeigen ist.
Übersicht: Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck
Mit den Produkten aus der Kosmetikabteilung hört der Spaß nicht auf, auch halbfeste Waren aus der Lebensmittelabteilung dürfen nur als 100-Milliliter-Portion in die Kabine, zum Beispiel Marmeladen, Joghurt, Honig und Brotaufstrich. Davon abgesehen sind Lebensmittel im Handgepäck in der Regel erlaubt: Niemand wird sich beschweren, wenn ihr euren eigenen Reiseproviant in Form von Snacks oder belegten Brötchen mit an Bord nehmt. Auch nach der Sicherheitskontrolle im Duty-Free-Shop gekaufte Waren sind erlaubt.
Wertsachen gehören grundsätzlich ins Handgepäck. Nur so gehen Passagiere sicher, dass nicht doch jemand in die Tasche greift und sich an Geldbeutel und Schmuck bereichert. Dasselbe gilt für Elektrogeräte. Denn die sind in der Regel auch nicht ganz billig und zudem relativ empfindlich, was Schläge sowie Stöße angeht. Bei einem schwungvollen Wurf auf das Gepäckband könnten Fotoapparat, Laptop und Tablets durchaus zu Schaden kommen. Umso besser, dass all diese Geräte an Bord erlaubt sind und je nach Airline sogar in einer zusätzlichen Tasche mitfliegen dürfen. Laptops sollten dabei soweit geladen sein, dass ihr sie bei der Sicherheitskontrolle gegebenenfalls kurz einschalten könnt.
Auch Powerbanks mit bis zu 100 Wattstunden sind auf jedem Flug erlaubt, ihr solltet jedoch nicht mehr als zwei davon dabeihaben und sie dürfen ausschließlich im Handgepäck und nicht im aufgegebenen Koffer transportiert werden. Das gilt generell für alle Geräte mit Akkus, beispielsweise auch E-Zigaretten. Deren Liquids fallen darüber hinaus unter die Richtlinien für Flüssigkeiten.
Eins vorweg: Ein Haustier – oder gar ein Wildtier – im Handgepäck zu verstauen, ist nicht nur Tierquälerei, sondern auch strafbar. Mit an Bord dürfen eure treuen Begleiter jedoch unter Umständen. Wichtig ist, dass ihr die Mitnahme von Hund und Katze vorab anmeldet und der Transport in einer speziellen Box erfolgt. Beachtet außerdem, dass die zugehörige Tiernahrung meist den Flüssigkeitsregularien entsprechen muss.
Hier wird die Liste der Verbote vergleichsweise einfach, weil logisch nachvollziehbar: Waffen haben an Bord nichts verloren. Pistolen, Feuerwaffen, Munition, aber auch Nachbildungen und Imitationen von Waffen wie beispielsweise Spielzeugpistolen für Kinder dürfen nicht in den Passagierraum. Dasselbe gilt für alle Messer, Scheren und metallische Nagelfeilen sowie Stricknadeln, die länger als sechs Zentimeter sind und natürlich für Rasierklingen, die nicht in Kunststoff gefasst sind. Aber auch neutralisierende oder kampfunfähig machende Objekte wie Elektroschocker dürfen nicht mitfliegen.
Aber ein Gegenstand muss nicht gleich eine Waffe sein, um als solche verwendet werden zu können. Deshalb dürfen auch Objekte wie Ski- und Wanderstöcke, Schlittschuhe, Baseball- und Golfschläger, Skateboards oder Werkzeug – kurzum: alles, was als Schlagwaffe dienen könnte – nicht ins Handgepäck.
Aufpassen solltet ihr logischerweise auch mit Chemikalien. Es darf nichts mitfliegen, das leicht brennt oder explodiert, radioaktiv, ätzend, toxisch oder ansteckend ist. Auch Batterien und bereits erwähnte Akkus, Pfefferspray oder andere Druckbehälter sind im Flugzeug tabu. Allerdings geht es dabei nicht um die klassischen AA-Mignonzellen für Fernbedienungen und Ähnliches, sondern vielmehr um Nass- und Säurebatterien, wie sie zum Beispiel in Autos verwendet werden.
Von den Regelungen zu Flüssigkeiten an Bord ausgenommen ist kurz gesagt alles, was Passagierinnen und Passagiere brauchen, um den Flug aus medizinischer Sicht unbeschadet hinter sich zu bringen. Das gilt für Spezialnahrung, Babynahrung und Medikamente, die auch nicht in einen gesonderten Beutel gepackt werden müssen. Auch Flüssigkeiten aus dem Duty-Free-Shop dürfen seit 2014 wieder unbeschränkt mit in den Passagierraum. Teilweise packt das Personal an der Kasse diese Produkte noch in spezielle Tüten, die versiegelt bleiben müssen und den Kassenbon sollten Reisende ebenfalls aufheben.
Nach der Frage, was alles darf und nicht darf, stellt sich das Problem, was alles ins Handgepäck muss – sprich: Was braucht ihr alles auf dem Flug? Und vor allem: Bekommt ihr das alles überhaupt in der kleinen Tasche unter?
Wenn ihr ein oder mehrere weitere Gepäckstücke aufgegeben habt, solltet ihr in der Regel keine Platzprobleme haben und im Handgepäck entspannt alles unterbekommen, was ihr vor, während und kurz nach dem Flug gebrauchen könntet. Am wichtigsten sind dabei folgende Gegenstände:
Bevor es zum Security Check geht, sind am Flughafen in der Regel Drehkreuze zu passieren, an denen ihr euren Boarding Pass vorzeigen müsst. Dies kann sogar mehrfach der Fall sein, daher bietet es sich an, die bei den Prozessen am Airport am häufigsten benötigten Teile griffbereit am Körper oder in einer kleinen Extratasche zu tragen. Dazu gehören:
Geschafft: Euer Hab und Gut befindet sich im Handgepäck, siegessicher bewegt ihr euch auf die Sicherheitskontrolle zu und – zack! Plötzlich müsst ihr einige kunstvoll eingepackte Gegenstände schon wieder herauskramen. Unser heißer Tipp: Verstaut den Flüssigkeitsbeutel sowie eure Elektrogeräte nie zu weit unten im Trolley. Bei der Sicherheitskontrolle müssen diese ausgepackt und separat auf das Band gelegt werden. Es bietet sich daher an, diese Dinge weit oben im Handgepäck zu haben. So seid ihr nicht diejenigen, die für Warteschlangen an der Security sorgen.
Ordnung ist zudem auch im Handgepäck das halbe Leben. Werft nicht alles achtlos in den Koffer, das sorgt nur dafür, dass ihr ewig kramt und sucht. Außerdem knittern Klamotten dadurch und sensible Gegenstände können beschädigt werden. Abhilfe schaffen sogenannte Packsysteme: Verstaut Kleidung in verschiedenen Stofftaschen, für Schuhe gibt’s Schuhbeutel, die Flüssigkeiten gehören ohnehin in den Literbeutel. Damit keine Kabel offen herumfliegen, gibt es auch dafür schicke Verpackungsmöglichkeiten. Diese Dinge sind im Übrigen ideale Geschenke für Weltenbummler.
Bei Reisen in den sonnigen Süden stellt sich dieses Problem weniger, aber auch wer im Dezember nach Helsinki fliegt und voluminöse Winterkleidung braucht, muss nicht verzweifeln. Die schweren Winterstiefel und den dicken Wollpulli trägt man einfach auf dem Flug am Leib, den Koffer füllt man mit dünneren Modellen, die sich im Zweifel auch nach dem guten alten Zwiebelprinzip in mehreren Schichten übereinander tragen lassen. Wer mehr als ein Paar Schuhe einpackt, sollte ebenfalls das schwerste beziehungsweise größte Modell als Reiseschuh einplanen. So spart ihr nicht nur Platz, sondern auch Gewicht. Beim Packen der Kleidung scheiden sich die Geister: Die einen empfehlen einfach, Kleider akkurat zusammen- und aufeinanderzulegen, die anderen schwören auf das Rollen statt der Falttechnik. Wenn ihr in arge Platznot geratet, solltet ihr in Erwägung ziehen, die Klamotten zu vakuumieren.
Bevor ihr eure Flüssigkeiten verstaut, prüft lieber noch einmal doppelt, ob alle Fläschchen und Dosen korrekt verschraubt sind. Nichts ist ärgerlicher, als am Urlaubsort eine böse Überraschung in Form von ausgelaufenen Kosmetikprodukten zu erleben. Im schlimmsten Fall ist nicht nur die Sonnencreme alle, sondern auch noch eure Lieblingskleidung damit versaut.
Die Zipper der Einweg-Literbeutel aus dem Discounter sind recht anfällig dafür, schnell kaputtzugehen. Robuster und somit wiederverwendbar und obendrein noch hübscher sind spezielle Liquid Bags, die ihr beim Outdoorhändler eures Vertrauens sowie online zuhauf erstehen könnt. Diese sind gemäß der Vorschrift auch transparent, bestehen jedoch aus festerem Kunststoff oder Silikon. Zudem sind sie häufig mit Reißverschluss zu schließen, alle Nähte sind dabei auslaufsicher verarbeitet.
Es ist erstaunlich, wie viel letztendlich in einen kleinen Koffer passt, wenn ihr jeden Winkel clever ausnutzt! Das sind die besten Tricks zum Platzsparen im Handgepäck:
Es ist die Königsdisziplin des Urlaubs: Reisen nur mit Handgepäck! Dabei ist Fliegen ganz ohne Aufgabegepäck nicht nur was für Minimalisten, sondern mit wenigen einfachen Tricks für Jede und Jeden umsetzbar. Denn mal ehrlich, wie oft hattet ihr im Urlaub schon schlichtweg viel zu viel dabei? Richtig, das ist uns allen schon so ergangen. Mit ein wenig Mut zum Verzicht und cleverer Planung lassen sich die Kleiderberge neben dem bereits vollgestopften Koffer aber vermeiden.
Obendrein könnt ihr damit eine Menge Geld sparen. Längst bieten nicht mehr nur die Billigflieger wie Easyjet, Ryanair und Co. Flüge ohne Aufgabegepäck an, sondern auch etablierte Airlines wie Lufthansa oder Air France. Für einen Wochenendtrip braucht ihr sowieso nicht viel und Geschäftsreisende fliegen allein aus Zeitgründen prinzipiell ohne große Koffer. Ob für einen Businessflug, ein Wochenende in London, Paris oder Madrid, oder doch einen spontanen Badeurlaub – beim Flugvergleich von CHECK24 könnt ihr euch die Preisdifferenz mithilfe des Gepäckrechners direkt anzeigen lassen. Wer sich dann entscheidet, nur Handgepäck mitzunehmen, hat mit unseren Tipps trotzdem alles dabei, was man als Reisender und Reisende zum Urlauben braucht.
Tipps fürs Reisen nur mit Handgepäck
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