Aer Lingus: Piloten stimmen für unbefristeten Streik ab Juni

Bei der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus wird ab dem 26. Juni auf unbegrenzte Zeit gestreikt. In einer Urabstimmung der Gewerkschaft IALPA hat sich ein Großteil der Pilotinnen und Piloten von Aer Lingus für ein Überstundenverbot ausgesprochen. Reisende müssen mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Hintergrund des Streiks sind die gescheiterten Gehaltsverhandlungen des Cockpitpersonals.
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Die Pilotinnen und Piloten von Aer Lingus haben für einen unbefristeten Streik gestimmt. © Aer Lingus
Update vom 26. Juni, 13:10 Uhr
 
Zusätzlich zum unbefristeten Überstundenverbot streiken die Pilotinnen und Piloten von Aer Lingus am Samstag, den 29. Juni, von 5 bis 13 Uhr. Seit der Streikankündigung sind bereits 270 Flüge der Fluggesellschaft ausgefallen. Das irische Arbeitsgericht hat eine Schlichtung zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft zunächst ausgeschlossen.

Update vom 21. Juni, 7:59 Uhr
 
Aer Lingus plant, wegen des Überstundenverbots zwischen dem 26. und 30. Juni, bis zu 20 Prozent der geplanten Flüge zu streichen. Das berichtet der öffentlich-rechtliche irische Rundfunk RTÈ. Demnach werden bis zu 40.000 Passagierinnen und Passagiere von dem Streik betroffen sein.

Originalmeldung vom 19. Juni, 8:57 Uhr

Ab dem 26. Juni treten die Pilotinnen und Piloten von Aer Lingus in den Ausstand. Die Cockpit-Crew wird sich strikt an den Dienst nach Vorschrift halten, also keine Überstunden leisten. Laut der Zeitung Irish Independent reisen täglich bis zu 40.000 Passagierinnen und Passagiere mit Aer Lingus, die wegen des Streiks am Boden bleiben oder Verspätungen in Kauf nehmen müssen. Donald Moriarty, der CCO von Aer Lingus, bestätigt die „signifikanten“ Auswirkungen auf die Fluggesellschaft und die Reisenden.
 
Welche Flüge von Aer Lingus sind betroffen?
 
Aer Lingus bietet hauptsächlich Flüge von und nach Irland an. Aber auch Langstreckenverbindungen, zum Beispiel in die USA, gehören zum Portfolio der bestreikten Fluggesellschaft. Fluggäste auf allen Strecken müssen mit Einschränkungen im Flugbetrieb rechnen. Betroffenen Pauschalreisenden wird empfohlen, sich mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen. Wer nur einen Flug bei Aer Lingus gebucht hat, sollte sich direkt an die Fluggesellschaft wenden.
 
Gewerkschaft und Arbeitgeber uneinig über Gehälter
 
Die irische Pilotengewerkschaft IALPA fordert für ihre Mitglieder eine Gehaltserhöhung. Vor allem Senior-Pilotinnen und -Piloten sollen deutlich mehr verdienen. Das irische Arbeitsgericht hatte eine Erhöhung von 9,25 Prozent vorgeschlagen, was die Gewerkschaft jedoch ablehnte. Die Pilotinnen und Piloten fordern 23,5 Prozent mehr Geld. Für die rund 200 erfahrensten Pilotinnen und Piloten würde dies eine Erhöhung das Jahresgehalt von 287.000 Euro auf 349.000 Euro bedeuten, berichtet die Irish Independent.