Air Defender 23 verursacht nur leichte Verspätungen

Das Kampfflugmanöver Air Defender 23 findet dieses Jahr im Juni statt. Dabei handelt es sich um eine groß angelegte Luftwaffenübung der Nato im europäischen Luftraum. Mehr als 200 Militärflugzeuge und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 24 Ländern nehmen an der Luftoperation teil. Deutschland übernimmt dabei die Rolle eines Verteidigungsknotenpunkts. Aufgrund der Größe des Einsatzes wird es im Übungsgebiet zu Luftraumsperrungen kommen. Wie aus den aktuellen Plänen für das Manöver hervorgeht, wird der zivile Luftverkehr kaum beeinträchtigt.
Update vom 16. Juni, 13:42 Uhr

Die erste Woche des Nato-Manövers Air Defender 23 ist bald abgeschlossen. Laut dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Matthias von Randow, sei die Zwischenbilanz „positiv“. Es sei zu weniger Beeinträchtigungen gekommen als erwartet. Randow schließt für die kommende Woche größere Beeinträchtigungen jedoch nicht aus. Es bleibt also ratsam, weiterhin regelmäßig den Flugstatus im Auge zu behalten.

Update vom 12. Juni, 17:01 Uhr

Die Nato-Übung Air Defender 23 ist heute angelaufen. Am Vormittag meldeten der Flughafen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Köln/Bonn keine negativen Auswirkungen. Verspätungen gab es bisher nur am Airport Hamburg. Eine Flughafen-Sprecherin verkündete, dass es heute zu zahlreichen Verspätungen kommen werde. Es sei jedoch weiterhin nicht möglich, Vorhersagen für die nächsten Tage zu treffen.

Update vom 5. Juni, 10:20 Uhr

Bund, Länder und Flughäfen bereiten sich auf das Nato-Manöver Air Defender 23 vor. Um Flugausfälle und erhebliche Verspätungen zu vermeiden, planen die Behörden, das Nachtflugverbot zu lockern und die Betriebszeiten an den Flughäfen anzupassen. Dadurch soll der Spielraum für die Fluggesellschaften vergrößert werden, die Einschränkungen durch die Luftraumsperrungen auszugleichen. Anwohnende müssten sich dann auf eine zusätzliche Lärmbelastung in der Nacht einstellen. Die Schweiz hat die Nachtflugregeln für den Flughafen Zürich bereits angepasst. Medienberichten zufolge will auch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Nachtlandungen am Düsseldorfer Airport erlauben. Indes meldet der BER, dass am Hauptstadtflughafen mit verspäteten Flügen zu rechnen sei.

Update vom 30. Mai, 13:47 Uhr

Laut der Gewerkschaft für Flugsicherung (GdF) soll das Nato-Manöver Air Defender 23 doch massive Einschränkungen im zivilen Luftverkehr verursachen. In einer Pressemitteilung vom 25. Mai verweist die GdF auf die Simulationen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS). Aus den Daten gehe hervor, dass täglich mit Gesamtverspätungen von mindestens 50.000 Minuten zu rechnen sei. Die Bundeswehr und die DFS erwarten während des Air-Defender-Manövers hingegen kaum Beeinträchtigungen. Fluggäste, die zwischen dem 12. und 23. Juni reisen, sollten sich vorsorglich auf Unregelmäßigkeiten im Luftverkehr einstellen. Individuelle Anfragen sollen laut der Info-Website der Bundeswehr an die zuständige Airline gerichtet werden.

Update vom 23. Mai, 11:20 Uhr:

Die großangelegte Nato-Übung Air Defender 23 wird sich kaum auf den zivilen Luftverkehr auswirken. Nach jüngsten Einschätzungen der Bundeswehr und der Deutschen Flugsicherung ist mit keinerlei Flugausfällen bei Linien- und Ferienflügen zu rechnen. Allenfalls sind Verspätungen von wenigen Minuten zu erwarten, da Maschinen gegebenenfalls kurze Umwege fliegen müssen. Der Großteil der Übungen wird über der Nord- und Ostsee stattfinden, wo überdies kaum Lärmbelästigung zu erwarten ist.

Originalmeldung vom 4. März, 16:27 Uhr:


Vom 12. bis 23. Juni 2023 finden täglich zwischen 11 und 19 Uhr Manöver statt. Die Aktivierung eines Luftraums ist jedoch nur für zwei Stunden am Stück vorgesehen. Im Luftraum Ost laufen die Übungen zwischen 11 und 13 Uhr. Von 14 bis 16 Uhr wird im Luftraum Süd und von 17 bis 19 Uhr im Luftraum Nord geübt. Während der Nacht und an Wochenenden finden keine Manöver statt. Inwieweit die Übungen sichtbar und hörbar sein werden, ist noch nicht bekannt.
 
Wie wirkt sich Air Defender 23 auf Reisende aus?
 
Während der Übungen dürfen nur die am Einsatz beteiligten Flugzeuge starten. Ausnahmen gelten für Rettungsflüge und Ähnliches. Die Bundeswehr versichert, dass kein Flughafen geschlossen wird. Erste Simulationen zeigen jedoch, dass es durch die Luftraumsperrungen zu erheblichen Verspätungen kommen wird. Ute Otterbein, Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS), sagt, dass die Nato-Übung die Flugpläne ordentlich durcheinanderbringen werde. Die Sperrungen zwingen die Passagierflugzeuge zum Umfliegen der Übungsgebiete. Im April sollen weitere Simulationen folgen, um die Auswirkungen auf den privaten und kommerziellen Flugverkehr genauer abschätzen zu können.
 
Wo finden die Manöver statt?
 
Jagel und Hohn im Norden Schleswig-Holsteins, Wunstorf im Zentrum Niedersachsens und Lechfeld im Südwesten Bayerns sind die drei Hauptdrehkreuze der europäischen Mission. Hinzu kommen je ein Standort in den Niederlanden und in Tschechien. Von dort aus starten die Flugzeuge und operieren in drei Lufträumen. Über Schleswig-Holstein und Niedersachsen befindet sich der größte Flugkorridor, der Luftraum Nord. Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen bilden den Luftraum Ost. Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland machen den Luftraum Süd aus.