Insolvenz: Czech Airlines erhält Flugbetrieb trotz Bankrott aufrecht

Czech Airlines ist insolvent. Die tschechische Fluggesellschaft hat beim Amtsgericht in Prag einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem sie die Belastungen durch die Corona-Krise nicht mehr ausgleichen konnte. Der Flugbetrieb soll jedoch vorerst in vollem Umfang aufrechterhalten werden.
Die Flugbranche ist von den Reisebeschränkungen durch die Pandemie besonders schwer betroffen, so verbuchte Czech Airlines im Jahr 2020 nach eigener Aussage rund 60 Millionen Euro Verlust. Der starke Einbruch der Fluggastzahlen und das zeitweise vollständige Grounding führten schließlich zur Zahlungsunfähigkeit der Fluggesellschaft, als in Tschechien ein Schuldenmoratorium für krisengebeutelte Unternehmen auslief. Noch bedeutet dies jedoch nicht das endgültige Aus für Czech Airlines; vielmehr will sich die Airline neu aufstellen. Dieses Ansinnen wird von ihren Gläubigern unterstützt. Aus diesem Grund ändert sich für Fluggäste zunächst nichts, der Flugbetrieb der tschechischen Traditionsfluggesellschaft geht planmäßig weiter.
 
Gläubigerschutz seit sechs Monaten
 
Anfang September 2020 schlüpften Smartwings sowie die zugehörige Czech Airlines in Tschechien unter den Gläubigerschutzschirm einer staatlichen Sonderregelung. Diese hatte die tschechische Regierung zur Unterstützung von Unternehmen während der Corona-Krise ins Leben gerufen. Nun lief das Bürgschaftspaket jedoch aus. Obwohl die Airline ihr Personal bereits um mehr als 40 Prozent reduziert hat, bedeutet dies die Zahlungsunfähigkeit.
 
Eine der ältesten Airlines der Welt
 
Czech Airlines wurde im Oktober 1923 in Prag gegründet und gehört damit zu den ältesten Fluggesellschaften der Welt. Ihre Basis befindet sich noch immer in der tschechischen Hauptstadt, seit 2018 gehört sie jedoch zur Smartwings-Gruppe. Zu den bedienten Flugzielen zählen mehrere tschechische Flughäfen sowie Großstädte in Europa und Asien, die Routen werden derzeit mit einer Flotte von sieben Flugzeugen bedient. Momentan hat Czech Airlines noch 430 Mitarbeiter, Medienberichten zufolge stehen diese nun alle vor der schrittweisen Entlassung.