Easyjet-Flugbegleiter protestieren am BER - Flüge sollen planmäßig abheben

Die Gewerkschaft Verdi hat die deutschen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Easyjet zu einer Protestaktion für den heutigen Mittwoch am Berliner Flughafen aufgerufen. Alle Flüge der Airline sollen jedoch planmäßig durchgeführt werden. Grund für den Protest sind die derzeit laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der britischen Billigfluggesellschaft.
Die etwa einstündige Protestkundgebung findet am Mittwochmittag vor dem Bürogebäude des Hauptstadtflughafens auf dem Willy-Brandt-Platz statt. Im Anschluss an die Demonstration sollen die Tarifverhandlungen zwischen Easyjet und Verdi fortgesetzt werden. Sollten die Verhandlungen weiter erfolglos verlaufen, warnt Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler vor einer „weiteren Zuspitzung des Konfliktes“. Dann könnte die Gewerkschaft die Kabinenbeschäftigten der Airline beispielsweise zu Warnstreiks aufrufen. Am BER sind derzeit 18 Easyjet-Maschinen stationiert, der Low-Cost-Carrier beschäftigt an seinem Berliner Standort momentan insgesamt 750 Angestellte.
 
Keine Auswirkungen auf den Betriebsablauf
 
Trotz des Protests plant die britische Airline, den Flugplan einzuhalten und alle Flüge planmäßig anzubieten. Dennoch sollten sich alle Reisenden, deren Easyjet-Flüge heute in Berlin starten oder landen, rechtzeitig über den Status ihres Fluges informieren, um von etwaigen Unregelmäßigkeiten nicht überrascht zu werden. Reisende müssen durch die Protestaktion nicht mit Behinderungen im Betriebsablauf des BER rechnen, zudem sind andere Fluggesellschaften von der Demonstration nicht betroffen.
 
Schwierige Verhandlungen
 
Die Verhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft und Easyjet haben laut Verdi bisher nicht zu einem Ergebnis geführt und sind festgefahren. Die Fluggesellschaft bietet ihren Kabinencrews für die Zeit von 2020 bis 2025 eine Lohnsteigerung von insgesamt 4,7 Prozent an. Für die Verdi ist dieser Vorschlag aufgrund der Inflation jedoch „nicht verhandlungsfähig“, zudem wirft sie der Airline vor, Einbußen aus der Corona-Pandemie auf die Beschäftigten abzuwälzen. Deshalb will die Gewerkschaft Easyjet zum Einlenken bewegen. Die Airline bezeichnete den Protest hingegen als „unnötig“, da man in den Tarifverhandlungen bereits einige Fortschritte erzielt hätte.