Flughafen Frankfurt-Hahn meldet Insolvenz an: Rat für Passagiere
München, 20.10.2021 | 10:10 | soe
Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist insolvent. Wie am Nachmittag des 19. Oktober bekannt wurde, musste die Betreibergesellschaft beim zuständigen Amtsgericht in Bad Kreuznach einen Insolvenzantrag stellen. Der Flugbetrieb läuft jedoch vorerst weiter. Im Gespräch mit dem Touristikportal Fvw rät der Reiserechtsexperte Paul Degott Passagieren, keine übereilten Stornierungen vorzunehmen.

Insolvenz der Betreibergesellschaft
Seit 2017 hielt die chinesische HNA Airport Group mit 82,5 Prozent die mehrheitlichen Anteile des Flughafens Frankfurt-Hahn, welche ihr vom Bundesland Rheinland-Pfalz übertragen worden waren. Die übrigen 17,5 Prozent liegen in der Hand des Landes Hessen. Bereits im Februar 2021 hatte der HNA-Konzern in China Insolvenz eingereicht, vor wenigen Wochen wurde die Führungsspitze der Unternehmensgruppe verhaftet. Die Gesellschaft ließ damals jedoch verlauten, dass der Hunsrück-Flughafen von den Problemen des Mutterkonzerns nicht betroffen sei. Trotz jüngster Zuwächse im Frachtgeschäft während der Corona-Pandemie verzeichnete Frankfurt-Hahn jedoch im Jahr 2020 ein negatives Geschäftsergebnis.
Rückgang der Passagierzahlen
In den letzten Jahren nutzten immer weniger Passagiere den Hunsrück-Flughafen, der zu seinen Hochzeiten einmal vier Millionen Fluggäste pro Jahr gezählt hatte. Wichtigste Airline blieb der Billigflieger Ryanair, auch er reduzierte jedoch sein Flugangebot ab Frankfurt-Hahn. Betriebsleiter Christoph Goetzmann sagte noch Anfang Oktober, dass der Airport bisher ohne Corona-Hilfen oder Kurzarbeit durch die Pandemie gekommen sei.
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