Flughafen Frankfurt: Streik am 22. Dezember angekündigt

Kurz vor Weihnachten drohen Flugreisenden am Airport Frankfurt Einschränkungen im Reiseverkehr. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat die Gewerkschaft Verdi rund 600 Beschäftigte des Abfertigungsdienstleisters Wisag zu einem ganztägigen Streik am 22. Dezember aufgerufen. Durch die Arbeitskampfmaßnahme sind im weihnachtlichen Flugverkehr Verspätungen und ausfallende Flugverbindungen zu befürchten.
Das Unternehmen Wisag ist für etwa 15 Prozent des Abfertigungsaufkommens am Frankfurter Flughafen verantwortlich. Zwar wird damit ein Großteil der Flüge durch andere Firmen abgedeckt, die Auswirkungen eines Streiks der Wisag-Mitarbeitenden zeigte sich jedoch bereits im vergangenen Oktober. Damals sorgte ein Warnstreik für mehrere Dutzend ausgefallene Flüge. In Anbetracht des erhöhten Fluggastaufkommens zur Weihnachtszeit könnten die Einschränkungen für Fluggäste am morgigen Mittwoch sogar noch größer ausfallen.
 
Rat an Reisende am Frankfurter Flughafen
 
Wer am 22. Dezember ab, über oder zum Frankfurter Flughafen reisen möchte, sollte den Status seines Fluges vorab über die Airline oder den Reiseveranstaltenden bestätigen lassen. In jedem Fall empfiehlt es sich, mehr Zeit für die Abläufe am Airport einzuplanen und sich rechtzeitig dort einzufinden. Da das bestreikte Unternehmen Wisag Personal für die Bodendienste, den Frachtservice, die Fluggastbetreuung und den Airport-Service stellt, kann es in diesen Bereichen zu Verzögerungen kommen. Erfahrungsgemäß ist auch nach den offiziellen Streikzeiten noch mit Einschränkungen zu rechnen, bis sich die entstandenen Rückstände abgebaut haben.
 
Kritik von Arbeitgeberseite
 
Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Die Gewerkschaft fordert eine um zweieinhalb Stunden kürzere Arbeitswoche von 37,5 Stunden bei vollem Lohn, darüber hinaus eine Tabellenerhöhung von mindestens 90 Euro ab 2022. Michael Richter, der die Verhandlungen für Wisag führt, kritisierte den Streik kurz vor den Weihnachtsfeiertagen als unverantwortlich und maßlos. Mehr als die bereits angebotenen 18 Prozent Lohnsteigerung in den kommenden drei Jahren könne das Unternehmen nicht leisten.