Frankreich: Streik bei Fluggesellschaften im ganzen Land ist abgesagt

Bei den französischen Fluggesellschaften droht am 15. und 16. April ein Streik des Kabinenpersonals. Die Gewerkschaft Syndicat National du Personnel Navigant Commercial (SNPNC-FO) hat ihre Mitglieder zu einem zweitägigen Ausstand aufgerufen. Auch die Gewerkschaft Air France-SPAF hat die Pilotinnen und Piloten der gleichnamigen Fluggesellschaft zum Streik aufgefordert. Welche konkreten Auswirkungen der Arbeitskampf auf den Flugbetrieb haben wird, ist noch unklar. Hintergrund ist eine umstrittene Reform des Streikrechts.
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Reisende müssen sich am 15. und 16. April auf einen Flugstreik in Frankreich einstellen.
Update vom 5. April, 10:04 Uhr
 
Der Streik der französischen Fluggesellschaften vom 15. bis 16. April ist abgesagt. Die Gewerkschaft SNPNC-FO und die Pilotengewerkschaft von Air France konnten sich mit dem französischen Verkehrsministerium auf eine Änderung des umstrittenen Gesetzesentwurfs einigen. Demnach ist der Luftverkehr von der Einschränkung des Streikrechts ausgenommen.

Originalmeldung vom 3. April, 14:38 Uhr

Reisende von und nach Frankreich, die mit französischen Fluggesellschaften fliegen, müssen am 15. und 16. April mit Einschränkungen im Flugbetrieb rechnen. Flugausfälle und Verspätungen können nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, den Flugstatus im Auge zu behalten. Betroffene Pauschalreisende wenden sich an ihren Reiseveranstalter, Fluggäste direkt an ihre Fluggesellschaft.
 
Welche Airlines werden bestreikt?
 
Die Gewerkschaft SNPNC-FO vertritt das Kabinenpersonal mehrerer französischer Fluggesellschaften. Dazu gehören unter anderem Air France und Transavia. Aber auch Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von internationalen Airlines wie Easyjet, Ryanair, Volotea und Vueling sind in der Gewerkschaft vertreten. Wie hoch die Beteiligung bei den einzelnen Airlines sein wird, ist noch offen. Da auch die Pilotengewerkschaft Air France-SPAF zum Streik aufgerufen hat, ist mit größeren Einschränkungen bei Frankreichs nationaler Fluggesellschaft zu rechnen.
 
Hintergrund des Streiks
 
Die Flugbegleitergewerkschaft will mit dem Streik auf einen Gesetzesentwurf vom 14. Februar 2024 aufmerksam machen. Mitglieder des Senats planen, das Streikrecht im Luftfahrtsektor einzuschränken. Das Gesetz soll verhindern, dass sich die Streikwellen des vergangenen Jahres wiederholen. Im Frühjahr 2023 hatten insbesondere die Ausstände der französischen Fluglotsinnen und Fluglotsen zu einem tagelangen Stillstand des Luftverkehrs geführt. Nach Ansicht der Gewerkschaft SNPNC-FO nimmt das geplante Gesetz dem Kabinenpersonal das einzige Druckmittel, um die Forderungen der Beschäftigten durchzusetzen. Auch die Pilotengewerkschaft Air France-SPAF fordert, das Gesetz zurückzuziehen oder das Flugpersonal von den geplanten Einschränkungen auszunehmen.