Gepäckaufkleber für Koffer am Flughafen künftig nicht mehr nötig

Es ist einer der zeitaufwändigsten Prozesse für Urlauber am Flughafen: das lästige Anstellen an der Gepäckabgabe, um dem Koffer seinen Aufkleber zu verpassen. Alternativ bietet sich vielerorts bereits die Möglichkeit, das Etikett am Automaten ausdrucken zu lassen und selbst zu befestigen. Doch auch dieser Zeitaufwand könnte bald ganz der Vergangenheit angehören, denn neue Technologien versprechen die vollständige Abschaffung der Gepäckaufkleber.
Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) treibt die Entwicklung neuer Methoden voran, um die Gepäcketikettierung abzuschaffen. Die Einführung sogenannter Radio Frequency Identification, kurz RFID, soll dies ermöglichen. Bei der RFID, auch als Funketikett bezeichnet, wird ein im Gepäck integrierter Chip mithilfe elektromagnetischer Wellen automatisch ausgelesen – das geht völlig berührungslos. Die Technik setzt allerdings voraus, einen Koffer mit der neuen Technik zu besitzen.

Die US-Firma Alitheon geht nach einem Bericht des Magazins Aerotelegraph noch weiter und will komplett auf Etiketten verzichten. Bei dem Verfahren namens Feature Print wird der Koffer selbst gescannt. Anhand mehrerer hunderttausend Punkte auf der Oberfläche kann eine Kamera die Gepäckstücke voneinander unterscheiden. Dabei komme ein Datensatz heraus, der selbst nicht viel größer als rund 100 Kilobyte ist, dabei aber jeden Koffer unverwechselbar macht. Selbst, wenn dieser stark beschädigt worden war, wurde er in Tests noch genauso gut identifiziert.

Eigenen Angaben zufolge testet Alitheon das System bereits mit einer nicht genannten amerikanischen Airline. Laut dem US-Konzern könne die gleiche Technik auch zur Identifizierung von Passagieren eingesetzt werden. Hierbei werde der Handrücken von Personen gescannt, was schneller und akkurater klappen soll als aktuelle biometrische Erkennungssysteme am Flughafen. Zusätzlich müsste nicht das Gesicht von Reisenden gescannt werden: Die Identifizierung anhand des Handrückens sei unabhängig von Geschlecht und ethnischer Herkunft.