Griechenland: Streik der Flugsicherung am 9. November abgesagt

In Griechenland haben mehrere große Gewerkschaften für den 9. November einen landesweiten Streik angekündigt. Dieser wirkt sich auch massiv auf den Verkehr im Land aus: Reisende müssen mit ausfallenden Taxis, Bussen, Bahnen und Fähren rechnen. Die Flugsicherung kündigte zunächst ebenfalls eine Beteiligung an, zog diese jedoch am Abend des 8. November zurück.
Update vom 9. November 2022, 8:35 Uhr

Wie die europäische Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol auf ihrer Homepage mitteilt, haben die griechischen Fluglotsen und Fluglotsinnen ihre Beteiligung am Streik abgesagt. Die Information wurde am 8. November um 18:45 Uhr veröffentlicht. Zu den Hintergründen der Absage liegen bislang keine konkreten Informationen vor. Das Newsportal Ekatherimini meldete am Mittwochmorgen jedoch, dass die vorsorglichen Flugstreichungen und Anpassungen der Fluggesellschaften erneut geändert würden, viele bereits abgesagte Flüge könnten nun doch stattfinden. Reisenden wird geraten, sich zum Status ihrer Verbindung an ihre Airline zu wenden.

Originalmeldung vom 8. November 2022, 10 Uhr


Wer morgen in Griechenland öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchte, muss sich auf deutliche Behinderungen einstellen. So sind die Taxifahrenden für komplette 24 Stunden zum Streik aufgerufen, auch die Angestellten der Fährgesellschaften wollen den ganzen Tag die Arbeit niederlegen. Im Busverkehr des Verkehrsunternehmens OASA ist zumindest tagsüber der Fahrplan abgedeckt: Dort wird nur von Betriebsbeginn bis 9 Uhr morgens sowie ab 21 Uhr bis Dienstende gestreikt. Ähnlich gestaltet sich die Situation bei der Athener Straßen- und U-Bahn. Die U-Bahn-Linien 2 und 3 sowie die Straßenbahn verkehren morgen nur zwischen 8 und 22 Uhr, davor und danach schließt sich das Personal dem Streik an.
 
Flugsicherung am Streik beteiligt
 
Wie die europäische Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol am 7. November mitteilte, wollen sich auch die griechischen Fluglotsen und Fluglotsinnen dem Streik am Mittwoch anschließen. Vorgesehen ist eine Arbeitsniederlegung zwischen 9 und 15 Uhr. Überflüge über griechisches Territorium sowie militärische und Notfallflüge werden von dem Ausstand nicht beeinflusst, bei allen übrigen Flugverbindungen kann es jedoch durch fehlendes Personal zu Störungen kommen. Besonders betroffen sind laut Eurocontrol die Flughäfen Karpathos, Paros, Syros, Naxos, Kithira, Milos, Leros, Kastoria, Filippos, Kasos, Kastellorizo, Astypalaia, Ikaria, Sitia und Kalymnos. Reisende sollten den Status ihres gebuchten Fluges regelmäßig online prüfen.
 
Hintergrund des Streiks
 
Hinter dem Streik steht ein Aufruf der wichtigsten Dachgewerkschaften des Landes GSEE und ADEDY. Sie vertreten die Beschäftigten des privaten und öffentlichen Sektors. Mit der Aktion soll gegen den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sowie den dadurch verursachten Anstieg der Lebenshaltungskosten protestiert und die griechische Regierung zur Abhilfe aufgefordert werden. Im Zusammenhang mit dem Streik sind auch Demonstrationen und Kundgebungen geplant, insbesondere im Zentrum der Hauptstadt Athen. Reisenden wird geraten, sich von diesen Versammlungen fernzuhalten.