Handgepäck: Flüssigkeitsregeln ab 2023 teilweise gelockert

Fluggäste können sich ab dem kommenden Jahr auf schnellere und einfachere Sicherheitskontrollen an zahlreichen Flughäfen freuen. Dank neu installierter CT-Scanner planen die Airports in München, Frankfurt am Main sowie die britischen Flughäfen, einige Regeln für das Handgepäck aufzuheben. So müssen Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht mehr ausgepackt werden, zudem soll die Obergrenze von 100 Millilitern je Flüssigkeitsbehältnis entfallen.
Am Airport München sollen im Jahr 2023 nach einem Bericht des Luftfahrtnachrichtenportals Aero 60 der neuen Scanner installiert werden, in Frankfurt sind zunächst sieben Geräte geplant. Im Augenblick wird die Technologie in Deutschland bereits mit jeweils zwei Scannern in München, Frankfurt und Köln getestet. Der britische Nachrichtensender BBC berichtet indes von einem noch umfangreicheren Ausbau in Großbritannien. Demnach sollen die CT-Scanner an den Flughäfen im Vereinigten Königreich bis Mitte 2024 flächendeckend eingeführt werden, woraufhin die Flüssigkeitsregeln für das Handgepäck dort generell entfallen.
 
So funktionieren die CT-Scanner
 
Die bisher eingesetzte Scan-Technik an der Handgepäckkontrolle liefert lediglich wenige Aufsichtsbilder des Gepäckinhalts, dessen Silhouetten durch das kontrollierende Personal auf verbotene oder potenziell gefährliche Gegenstände überprüft werden müssen. Durch die neuen Scanner, welche die aus der Medizin bekannte Computer-Tomografie nutzen, werden künftig in Sekundenschnelle hunderte Aufnahmen des Gepäckinneren generiert, die eine 3D-Ansicht der verschiedenen Schichten auf dem Bildschirm ausgeben. Der Handgepäckinhalt ist somit viel deutlicher erkennbar, ein Auspacken der Flüssigkeiten und tragbaren Elektrogeräte nicht mehr notwendig. Zudem erkennen die Scanner Sprengstoffe in fester oder flüssiger Form, eine Verwechslungsgefahr mit ungefährlichen Flüssigkeiten besteht daher nicht mehr.
 
Weniger Wartezeit am Security Check
 
Bereits seit Jahren setzt sich die deutsche Luftverkehrsbranche für schnellere Passagierkontrollen ein, ohne die derzeitigen Sicherheitsstandards aufweichen zu wollen. So kommt es momentan noch zu vielen Verzögerungen vor allem durch unerfahrene Fluggäste, die nicht richtig vorbereitet an den Security Checks erscheinen. Mithilfe der CT-Technologie werden die personellen Ressourcen der Flughafenmitarbeiter geschont und Passagierinnen sowie Passagiere profitieren von einer weniger aufwendigen Vorbereitung und vor allem bei hohem Fluggastaufkommen von einer geringeren Wartezeit.