Island: Vulkanausbruch soll Flugverkehr nicht gefährden

In Island hat in der vergangenen Woche ein Vulkanausbruch begonnen. Der Feuerberg Fagradalsfjall nahe der Hauptstadt Reykjavik spuckt seit dem 3. August Lava, zu größeren Asche-Eruptionen kam es bislang jedoch nicht. Dies soll nach Aussage der Behörden auch so bleiben: Eine Wiederholung des Flugchaos, das im Jahr 2010 durch die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull ausgelöst wurde, wird nicht erwartet.
Nach Angaben der isländischen Wetterbehörde IMO tritt seit Mittwoch vergangener Woche im Tal von Meradalir Lava aus einer 500 Meter langen Felsspalte aus, die Stelle liegt rund 40 Kilometer von Reykjavik entfernt. Experten und Expertinnen stufen den Ausbruch als Spalteneruption ein, bei dem es regulär nicht zu explosionsartigem Magmaausstoß oder zur Abgabe großer Aschemengen kommt. Nach aktuellem Stand wird deshalb keine Störung des Flugverkehrs über Island erwartet, auch seien keine Wohngebiete oder wichtigen Infrastrukturen von den Lavaströmen bedroht.
 
Vulkantourismus hat begonnen
 
Der Ausbruch des Fagradalsfjall soll jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Zeitweise erreichen die Lavafontänen eine Höhe von 100 Metern, außerdem hat sich der Kraterwall entlang der Eruptionsspalte erhöht und es kommt noch immer zu leichten Erdstößen. Eine Gefahr für Vulkan-Touristen und -Touristinnen, die sich das Naturspektakel aus der Nähe ansehen möchten, sind jedoch vorrangig die giftigen Gase. Ihre Verteilung wird unter anderem von der Windrichtung beeinflusst, über die sich Vulkanwandernde unbedingt stets auf dem Laufenden halten sollten. Da der Beginn des Ausbruchs noch nicht lange her und sein weiterer Verlauf schwer vorauszusagen ist, sollten Interessierte auf Anraten der Behörden ohnehin erst einmal abwarten, bevor sie sich zu nah an die Eruptionsstelle heranwagen. Eine sichere Beobachtungsalternative bieten beispielsweise Webcams, die Livebilder von dem Naturereignis online übertragen.
 
Ausbruch des Eyjafjallajökull legte Flugverkehr über Europa lahm
 
Vor mehr als zwölf Jahren hatte der Ausbruch eines Vulkans auf Island monatelang Folgen für den Flugverkehr über Europa: Damals sorgte die aus dem Krater des Eyjafjallajökull ausgestoßene Aschewolke für so schlechte Bedingungen, dass mehr als 100.000 Flugausfälle die Folge waren und mehrere Millionen Reisende stranden ließen. Nicht nur Island selbst, sondern auch weite Teile Nord- und Mitteleuropas wurden im Frühjahr 2010 in Mitleidenschaft gezogen. Vulkanausbrüche sind auf Island keine Seltenheit, ganze 31 aktive Vulkane zählt die Insel im Nordatlantik.