Italien: Streik der Fluglotsen verursacht Flugausfälle in Deutschland

Der heutige Warnstreik der italienischen Flugsicherung hat auch Auswirkungen auf den deutschen Luftverkehr. Seit 0:01 Uhr haben die Fluglotsen und -lotsinnen des Flugsicherungsunternehmens Enav in Italien die Arbeit niedergelegt, der Streik soll noch bis eine Minute vor Mitternacht andauern. Mehrere Airlines, darunter Ita Airways und Easyjet, mussten daraufhin auch Verbindungen an deutschen Flughäfen streichen.
Über 200 Flüge, die meisten davon Inlandsverbindungen, hat Italiens Nationalairline Ita Airways vorsorglich abgesagt. Das bekommen auch deutsche Passagiere und Passagierinnen zu spüren: Die Rotationen zwischen München und Rom sowie zwischen Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf jeweils nach Mailand entfallen am heutigen Tag. Aus dem Flugplan von Easyjet trifft es die Verbindung zwischen Berlin und Rom, Ryanair hat international über 600 Flüge gecancelt. Insgesamt entfallen damit heute mindestens 800 Flugverbindungen ab, von oder über italienische Flughäfen, rund 250.000 Fluggäste werden davon betroffen sein.
 
Rat an Reisende
 
Wer heute einen Flug nach oder ab Italien gebucht hat, sollte sich dessen Status vorab bei der Airline bestätigen lassen. Findet die Verbindung statt, ist es besonders an den italienischen Airports ratsam, einen extra Zeitpuffer für die Prozesse am Flughafen einzuplanen. Zusätzlich zu den Flugausfällen kann es dort zu weiteren Störungen und Verspätungen kommen. Laut italienischem Streikrecht müssen gewisse Grunddienstleistungen auch während eines Arbeitsausstandes erbracht werden, deshalb gibt es geschützte Slots zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr. Da sich die Streikaktion allerdings über den gesamten Tag zieht, erstrecken sich deren Auswirkungen mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf diese Zeiträume. Reine Überflüge über italienisches Territorium sollen hingegen nicht beeinträchtigt werden.
 
Hintergrund des Streiks
 
Aufgerufen zu dem Arbeitsausstand haben die Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL. Neben den Flugsicherungsbeschäftigten schließt sich der Protestaktion auch das Personal einiger Airlines und Flughäfen an, sodass mit massiven Störungen gerechnet werden muss. Zu den Forderungen der Gewerkschaften gehören eine Änderung der Schichtpläne zur Entlastung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie Anpassungen der Arbeitszeiten. Außerdem gibt es mit dem halbstaatlichen Flugsicherungsunternehmen Enav Streitigkeiten über Gehaltsfragen.