Italien: Streik im Flugsektor am 11. und 22. April

In Italien stehen die Zeichen im April gleich mehrfach auf Streik. Zunächst wurde für den 11. April ein vierstündiger Arbeitsausstand angekündigt, an dem sich die Piloten von Vueling sowie die Fluglotsen in Mailand beteiligen wollen. Am 22. April folgt dann ein landesweiter und ganztägiger Generalstreik, in dessen Rahmen neben der Luftfahrt auch Autobahnen, Fähren, Busse und Bahnen betroffen sind.
Der erste und regional durchgeführte Streik soll am kommenden Montag stattfinden. Nach Informationen des italienischen Wirtschaftsnachrichtenportals Quifinanza werden die Beschäftigten des Luftverkehrsdienstleisters Enav in Mailand am 11. April von 13 bis 17 Uhr die Arbeit niederlegen. Auch die Piloten der Airline Vueling wollen sich beteiligen. Die europäische Luftfahrtsicherungsorganisation Eurocontrol hat den Streik bereits in ihre Hinweise (NOTAMs) aufgenommen. Nach italienischem Recht ist das Personal im Verkehrssektor auch während eines Streiks verpflichtet, ein Mindestmaß an Service aufrechtzuerhalten. Dennoch müssen Reisende, die am Montag zu, ab oder über einen Mailänder Flughafen fliegen, mit Einschränkungen rechnen.
 
Generalstreik am 22. April
 
Elf Tage später soll in ganz Italien ein Generalstreik stattfinden, der für den gesamten Tag anberaumt ist. So wird es im Luftfahrtsektor von 0:01 Uhr bis Mitternacht Protestaktionen geben, ebenso im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Dabei unterscheiden sich die Streikbeteiligungen jedoch je nach Region. Zudem wird im maritimen Verkehrsbereich gestreikt, wodurch insbesondere die Verbindungen der italienischen Inseln untereinander und zum Festland in Mitleidenschaft gezogen werden. Auf der Schiene soll der Streik bereits am Vortag um 21 Uhr beginnen und am 22. April um 21 Uhr enden. Die Kontrolle der Autobahnen wird ebenfalls ab dem Abend des 21. April für 24 Stunden bestreikt, Beginn und Ende des Ausstands sind je 22 Uhr.
 
Hintergründe des Streiks
 
Der Generalstreik am 22. April, zu dem die Beschäftigten aller öffentlichen und privaten Sektoren aufgerufen sind, richtet sich vorrangig gegen die Erhöhung der Lebenshaltungskosten, welche seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts noch einmal drastisch gestiegen sind. Die initiierenden Gewerkschaften Al Cobas und Usb Private Work fordern unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Renten, die Einführung eines Mindestlohns von zehn Euro pro Stunde und bessere Kontrollen der Sicherheit an Arbeitsplätzen. Zudem wird die Abschaffung des italienischen Corona-Zertifikats Green Pass verlangt.