Lufthansa streicht tausende Flüge im Sommer

Die Lufthansa streicht vorsorglich 34.000 Flüge im Sommer. Das sind rund 500 Flüge pro Tag. Von der Umstrukturierung betroffen sind die Strecken ab Frankfurt und München. Tagesaktuelle Streichungen seien zudem nicht auszuschließen. Hintergrund der Entscheidung sind die Engpässe an den Flughäfen sowie der Personalmangel in der gesamten Branche. Mit den Maßnahmen soll ein Chaos-Sommer wie im vergangenen Jahr verhindert werden.
Die Negativschlagzeilen rund um die Lufthansa reißen nicht ab. Im Sommer 2023 wird jeder zehnte Flug der Kranich-Airline gestrichen. Zwischen dem 26. März und dem 29. Oktober werden 34.000 Flüge ausfallen. Dabei hat die Lufthansa-Verwaltung vornehmlich Flüge zu Stoßzeiten ausgewählt, um das Flughafenpersonal zu entlasten. Weitere tagesaktuelle Streichungen schließt der Konzern trotzdem nicht aus. Auch die Konzerntöchter Eurowings, Brussels und Swiss planen Änderungen im Sommerflugplan. Reisende, die einen der gestrichenen Flüge gebucht haben, erhalten aber voraussichtlich noch am selben Tag einen Ersatzflug.
 
Lufthansa will einen Chaos-Sommer 2.0 verhindern
 
Der Luftfahrtriese begründet die Flugstreichungen mit genereller Vorsicht und Rücksichtnahme auf die gesamte Branche. Der Luftverkehr habe europaweit mit Engpässen und Personalmangel zu kämpfen. Es fehlten nicht nur Piloten und Piloteninnen, sondern auch Personal am Boden und in der Flugsicherung. Die Reduktion der Flüge soll die Flughäfen entlasten und die Situation in der hektischen Sommersaison stabilisieren.
 
Viele Fluggäste indirekt betroffen
 
Die meisten Reisenden bleiben von den Streichungen in erster Linie verschont. Denn die Lufthansa hat gezielt nur die Flüge gestrichen, die im Durchschnitt zehn Tickets oder weniger verkauft haben. Bei 34.000 Flügen sind das aber immerhin 340.000 Passagiere. Durch die Umverteilung auf bestehende Alternativflüge werden die verbleibenden Flugzeuge jedoch voller, wodurch die Preise ansteigen. Indirekt trifft die Streichung also alle Lufthansa-Fluggäste. Langfristig will der Konzern bis Ende des Jahres 20.000 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einstellen, um solche Unannehmlichkeiten künftig zu vermeiden.