Lufthansa: Streik der Piloten am Freitag

Die Piloten und Pilotinnen der Lufthansa haben einen ganztägigen Streik für den morgigen Freitag beschlossen. Am 2. September sollen nach einer Mitteilung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) keinerlei Abflüge der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Frachttochter Lufthansa Cargo ab Deutschland stattfinden. Trotz des zu erwartenden Notflugplans der Airline müssen Passagiere und Passagierinnen morgen mit starken Einschränkungen und vielen Flugausfällen rechnen.
Mehr als 97 Prozent der Cockpit-Besatzungen bei Lufthansa und sogar über 99 Prozent bei Lufthansa Cargo hatten bei der Urabstimmung für die Arbeitskampfmaßnahme gestimmt, notwendig für einen Streik wären nur 70 Prozent gewesen. Als offizieller Streikgrund werden seitens Vereinigung Cockpit gescheiterte Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag angegeben. In der vergangenen Woche hatte die Tarifkommission der Gewerkschaft ein bereits nachgebessertes Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt, die letzten Gespräche am 31. August verliefen ebenfalls ohne Einigung. VC fordert für die circa 5.000 Pilotinnen und Piloten eine Gehaltssteigerung von 5,5 Prozent für 2022 sowie einen automatischen Inflationsausgleich ab dem nächsten Jahr.
 
Rat an Reisende
 
Wer morgen einen Lufthansa-Flug ab einem deutschen Flughafen gebucht hat, sollte den Status seiner Verbindung vorab online oder durch Kontaktierung der Airline prüfen. Findet der Streik wie angekündigt statt, ist mit einem hohen Anteil ausfallender Verbindungen zu rechnen. Wird der Flug dennoch, beispielsweise im Rahmen eines Notflugplans, durchgeführt, empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise zum Flughafen. Ein Streik gehört laut Fluggastrechteverordnung zu den Gründen, die gegebenenfalls das Recht auf finanzielle Entschädigung nach sich ziehen.
 
Auch bei Eurowings droht Streik
 
Nicht nur Lufthansa und Lufthansa Cargo, sondern möglicherweise auch Tochter-Airline Eurowings steht ein Pilotenstreik ins Haus. Die dafür durchgeführte Urabstimmung am 31. August erbrachte eine Zustimmung von 97,9 Prozent, ein konkreter Termin wurde jedoch noch nicht angesetzt. Vereinigung Cockpit, die auch in diesem Fall die Verhandlungen führt, will zunächst noch einen für die kommende Woche angesetzten Gesprächstermin zum Manteltarifvertrag abwarten.