Lufthansa verbietet Airtags nicht mehr auf Flügen

Kurswende bei der Lufthansa: Noch letzte Woche hatte die Airline Passagieren und Passagierinnen verboten, in ihrem Aufgabegepäck aktivierte Airtags zu hinterlegen. Die kleinen Sender dienen zum Auffinden von verlorenen Gepäckstücken und senden ein Signal, welches per App mit dem Mobiltelefon geortet werden kann. Nach jüngster Aussage der Fluggesellschaft auf Twitter gelten aktivierte Airtags nun doch nicht als Sicherheitsrisiko.
Update vom 13. Oktober 2022, 15:36 Uhr

Wie Lufthansa am 12. Oktober über ihren Twitterkanal mitteilte, hat das Luftfahrtbundesamt Ortungsgeräte mit sehr geringer Batterie- und Sendeleistung nicht als Sicherheitsrisiko eingestuft. Demzufolge seien diese Geräte, zu denen auch Airtags zählen, auf Flügen der Airline erlaubt. Noch in der vergangenen Woche hatte eine Sprecherin der Lufthansa gegenüber dem Onlineportal Watson geäußert, Airtags seien tragbare elektronische Geräte und dürften deshalb im aktivierten Zustand nur im Handgepäck, nicht jedoch im Aufgabegepäck transportiert werden.

Originalmeldung vom 5. Oktober 2022, 13:31 Uhr


Im Zuge des Kofferchaos im Sommer haben sich zahlreiche Fluggäste eine Möglichkeit gewünscht, ihr Gepäck selbstständig zu orten. Diese Option bieten Airtags, die aktiviert in den Koffer gelegt werden und bei dessen Verlust darüber Auskunft geben, wo das Gepäckstück gelandet ist. Die Bestimmungen zur Nutzung der kleinen Geräte in aufgegebenen Koffern waren bislang allerdings nicht klar geregelt: Während die Flughäfen an die Richtlinien der Airlines verweisen, tolerierten die meisten Fluggesellschaften die Koffertracker bisher. Nun bezog die Lufthansa jedoch klar Stellung.
 
Vorgaben für tragbare elektronische Geräte
 
Als „Portable Electronic Devices“ dürfen Koffertracker bei der Lufthansa nur im Aufgabegepäck hinterlegt werden, wenn die Batterie zuvor entnommen wird. Das Gleiche gilt beispielsweise für Digitalkameras, Laptops, Smartphones und Tablets. Dies hat einen sicherheitsrelevanten Hintergrund: Im Fall eines Kurzschlusses kann ein Brand ausbrechen und das Flugzeug in Gefahr bringen. Aus diesem Grund sind elektronische Kleingeräte in der Kabine und damit unter Aufsicht sicherer aufgehoben. Die Vorgaben dazu variieren jedoch je nach Fluggesellschaft, einige gestatten die Mitnahme kleinerer Geräte mit geringer Leistungskapazität der Batterie oder des Akkus im Aufgabegepäck.
 
Was nützen Airtags?
 
Ist die Batterie entnommen, kann der Koffertracker allerdings kein Signal mehr senden und somit seine Funktion nicht mehr erfüllen. Grundsätzlich lag es laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland allerdings ohnehin nicht an einer mangelnden Auffindbarkeit der Koffer, dass diese in den vergangenen Monaten vielfach nicht zeitgleich mit ihren Besitzern oder Besitzerinnen ankamen und nachgeliefert werden mussten. Vielmehr erfülle das sogenannte Bagtag – also der Gepäckanhänger aus Papier, welcher beim Einchecken des Gepäcks am Koffer befestigt wird und einen Barcode enthält – die gleiche Funktion wie ein Airtag. Die Fluglinie kann damit zu jeder Zeit auslesen, wo sich das Gepäck befindet. Es hängt allerdings vom Aufkommen der zurückgebliebenen Koffer sowie den Kapazitäten der Nachlieferungskette ab, wann sie schlussendlich ankommen. Die wiederum können Reisegäste nicht beeinflussen, auch wenn sie den genauen Standort ihres Gepäckstücks kennen.