Lufthansa: Zweiter Streik am Mittwoch und Donnerstag abgewendet

Der Lufthansa steht offenbar doch kein neuerlicher Streik ins Haus. Der für den morgigen Mittwoch sowie den darauffolgenden Donnerstag von den Piloten und Pilotinnen angekündigte Arbeitsausstand findet nach jüngsten Informationen nicht statt. Erst am vergangenen Freitag waren bei einem 24-stündigen Pilotenstreik bei der Kranichairline mehr als 800 Flüge ausgefallen.
Update vom 6. September 2022, 14:36 Uhr

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, wird der angekündigte Streik bei der Lufthansa in dieser Woche nicht stattfinden. Scheinbar konnte sich die Gewerkschaft bei einem weiteren Verhandlungsgespräch am Dienstag mit der Airline einigen. Weitere Details sind bislang noch nicht bekannt.

Originalmeldung vom 6. September 2022, 7:09 Uhr


Nach einer Mitteilung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sei Lufthansa seit dem Streik Ende vergangener Woche nicht erneut mit einem Angebot auf die Arbeitnehmerseite zugegangen. Aus diesem Grund soll sowohl bei der Kerngesellschaft als auch bei der Frachttochter Lufthansa Cargo wieder gestreikt werden. Die Flugkapitäne und -kapitäninnen der Lufthansa sind ab dem 7. September um 0:01 Uhr zum Streik aufgerufen, enden soll er erst am 8. September um 23:59 Uhr. Lufthansa Cargo wird nur am 7. September zwischen 0:01 Uhr und 23:59 Uhr bestreikt. Aus rechtlichen Gründen darf die Vereinigung Cockpit lediglich Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland zum Streik auffordern, weshalb ausschließlich die Abflüge von deutschen Flughäfen auf der Kippe stehen.
 
Gewerkschaft zeigt sich verhandlungsbereit
 
Noch gibt es jedoch Hoffnung für Tausende Passagierinnen und Passagiere, die im Fall des Streiks von umfangreichen Flugausfällen und Verspätungen betroffen wären. VC-Sprecher Matthias Baier bot Lufthansa einen erneuten Verhandlungstermin am heutigen Dienstag an. Zugleich betonte der Gewerkschaftsvertreter allerdings, dass die Arbeitskampfmaßnahme „nur durch ein ernstzunehmendes Angebot“ abgewendet werden könne. Zuletzt hatte die Arbeitgeberseite eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um 900 Euro offeriert, die Gewerkschaft fordert jedoch eine Gehaltssteigerung in diesem Jahr um 5,5 Prozent sowie einen pauschalen Inflationsausgleich ab 2023 in Höhe von 8,2 Prozent.
 
Rat an Reisende
 
Am vergangenen Freitag mussten rund 130.000 Fluggäste auf ihre gebuchten Verbindungen verzichten, an den Drehkreuzen Frankfurt am Main und München fielen über 800 Flüge aus. Sollte es bei dem heute angesetzten Verhandlungstermin zu keiner Einigung kommen, sind ab morgen Störungen des Flugverkehrs in ähnlichem Umfang zu erwarten. Wer einen Lufthansa-Flug ab einem deutschen Flughafen gebucht hat, sollte den Status seiner Verbindung online überprüfen und nach Möglichkeit alternative Reisemöglichkeiten in Betracht ziehen. Beim Streik Ende letzter Woche waren die Routen der Lufthansa-Tochter Eurowings Discover nicht betroffen, selbst wenn sie eine LH-Flugnummer trugen. Entfallende innerdeutsche Zubringerflüge wurden teilweise auf die Schiene umgebucht.