Paris: Streik am Flughafen Orly vom 11. bis 13. Juni

Am Pariser Flughafen Orly kommt es in der nächsten Woche erneut zu einem Streik. Vom 11. bis 13. Juni wollen die Beschäftigten der Flugsicherung ihre Arbeit niederlegen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren. Der letzte Streik in Orly fand erst Ende Mai statt; damals mussten 70 Prozent der Flüge an dem Airport gestrichen werden.
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Am Flughafen Paris Orly droht ein Fluglotsenstreik vom 11. bis 13. Juni.
Verantwortlich für den Streik ist die Gewerkschaft Unsa-Icna, die zweitgrößte Arbeitnehmervertretung der Flugsicherung in Frankreich. Sie hatte den Streikantrag am Mittwoch gestellt und ihn mit Streitpunkten über neue Berufsvorschriften, Personalproblemen und Lohnforderungen begründet. Zu den genauen Streikzeiten wurden noch keine Angaben gemacht, Passagiere und Passagierinnen müssen sich allerdings während des gesamten genannten Zeitraums auf Behinderungen im Flugverkehr einstellen.
 
Massive Störungen durch letzten Streik
 
Zuletzt hatte das Flugsicherungspersonal von Orly am 25. und 26. Mai die Arbeit niedergelegt, wodurch der Betrieb des Airports stark beeinträchtigt wurde. Rund 70 Prozent der Starts und Landungen fielen aus. Auch an anderen Flughäfen waren die Auswirkungen spürbar, so wurden zwischen 45 und 65 Prozent der Flugbewegungen an den Airports Paris-Charles de Gaulle und Marseille annulliert. Zudem beeinträchtigte die Aktion Fluggesellschaften, die den französischen Luftraum durchquerten. Fluggäste, die zwischen dem 11. und 13. Juni nach, ab oder über einen Pariser Airport reisen möchten, sollten die Informationslage beobachten und sich gegebenenfalls an ihre Airline wenden.
 
Hintergrund des Fluglotsenstreiks
 
Bereits die Protestaktion im Mai richtete sich gegen die aktuelle Personal- und Lohnpolitik der Flugsicherung am Flughafen Orly. So kritisieren die Gewerkschaftsvertreter und -vertreterinnen, dass der Airport von der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC gegenüber dem Charles de Gaulle klar benachteiligt wird, obwohl er eine vergleichbare strategische Bedeutung hat. Es würde zu wenig neues Personal eingestellt, zudem gibt es Meinungsverschiedenheiten über neue Vorschriften für den Berufsstand. Die DGAC plant eine Ausweitung des Verantwortungsbereichs der Lotsen und Lotsinnen, die wiederum dafür mehr Gehalt sowie eine Rekrutierungsoffensive für neue Kolleginnen und Kollegen fordern.