Pilotenstreik bei der Lufthansa: Auch am Wochenende Flugausfälle

Der heute ganztägig stattfindende Pilotenstreik bei der Lufthansa zieht weitere Kreise. Bereits gestern Abend kam es zu ersten Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr, auch am morgen beginnenden Wochenende kann es laut der Airline noch zu vereinzelten Verspätungen und Flugausfällen kommen. Die Flugkapitäne und -kapitäninnen der Lufthansa legen heute die Arbeit nieder, mehr als 800 Verbindungen wurden bereits gestrichen.
Aus organisatorischen Gründen lasse es sich laut Lufthansa nicht vermeiden, dass auch an den kommenden beiden Tagen noch Flüge von Verspätungen betroffen sind oder gänzlich entfallen. Die Fluggesellschaft bemüht sich jedoch, den Flugbetrieb so rasch wie möglich wieder zu normalisieren. Allein an den Flughäfen Frankfurt und München fallen am heutigen Freitag mehr als 800 Flüge aus, rund 130.000 Passagierinnen und Passagiere sind davon betroffen. Fluggästen wird geraten, sich online über den Status ihrer Verbindung zu informieren. Die Airline bietet Betroffenen Umbuchungen beziehungsweise bei innerdeutschen Flügen das Ausweichen auf die Schiene an, durch die Vielzahl an Flugausfällen komme es jedoch mitunter zu Verzögerungen bei der Bearbeitung.
 
Flüge von Eurowings Discover finden statt
 
Aufatmen können Reisende mit der Lufthansa-Tochter Eurowings Discover. Die von der Airline durchgeführten Flüge finden allesamt statt, unabhängig davon, ob sie unter der Eurowings Discover-Kennzeichnung 4Y oder unter einer Lufthansa-Flugnummer LH4200-LH4499 laufen. Es handele sich dabei um Verbindungen, die standardmäßig von der Kranichtochter durchgeführt werden und deshalb vom aktuellen Pilotenstreik der Kerngesellschaft nicht betroffen sind. Jedoch kann es einigen Reisenden mit Umsteigebuchungen passieren, dass ihre Lufthansa-Zubringerflüge nach München oder Frankfurt entfallen – in diesem Fall wird eine Anreise mit der Bahn, dem Bus oder dem Pkw empfohlen, um den Eurowings Discover-Flug zu erreichen.
 
Vereinigung Cockpit fordert saftige Gehaltserhöhung
 
Die für den Streik verantwortliche Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte während der letzten Tarifgespräche ein Angebot der Lufthansa abgelehnt, welches den Piloten und Pilotinnen eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um 900 Euro in Aussicht stellte. Stattdessen fordern die Arbeitnehmervertreter und -vertreterinnen 5,5 Prozent mehr Gehalt für 2022 sowie einen automatischen Ausgleich oberhalb der Inflation ab dem nächsten Jahr. Auf die Airline würde damit laut eigener Aussage eine Steigerung der Personalkosten um 40 Prozent zukommen.