Portugal: Streik der Grenzbeamten im Mai und Juni

In Portugal steht ein Streik der Grenzbeamten bevor. Vom 5. bis zum 10. April 2023 treten die Beschäftigten der Ausländer- und Grenzschutzbehörde (SEF) in den Ausstand. Reisende müssen an den Flughäfen mit Verzögerungen rechnen. Zu beachten ist auch, dass derzeit die Osterferien anstehen. Der Streik trifft also auf einen stark ausgelasteten Flugverkehr.
Update vom 16.05.2023, 10:07 Uhr

Der Streik der Grenzpolizei geht weiter. Am 22. und 29. Mai sowie am 5., 12., 19. und 26. Juni werden mehrere Flughäfen in Portugal bestreikt. Ausgenommen von den Streikmaßnahmen ist der Flughafen Humberto Delgado in Lissabon. Es kann zu Flugausfällen und Verspätungen kommen. Reisende sollten sich vor Reiseantritt an einem der Streiktage mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen.

Originalmeldung vom 04.04.2023, 11:31 Uhr

Viele Reisende müssen sich in den kommenden Tagen auf lange Wartezeiten an den portugiesischen Flughäfen einstellen. Wegen der Osterfeiertage ist der Betrieb ohnehin schon auf Hochtouren. Durch den Streik vom 5. bis 10. April kann es zu weiteren Verzögerungen bei der Abfertigung kommen. Reisende werden gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und gegebenenfalls online einzuchecken. Sollten Anschlussflüge verpasst werden oder gar ausfallen, sollten sich Reisende mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen.
 
Die Abschaffung der Grenzschutzbehörde bereitet Probleme
 
Drei Gewerkschaften haben ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen: zum einen die Gewerkschaft der Ermittlungs-, Inspektions- und Grenzbeamten (SIIFF), zum anderen die Gewerkschaft der Ermittlungs- und Inspektionsbeamten der SEF (SCIF). Schließlich ist auch die Gewerkschaft der Angestellten im Dienst und an den Grenzen (SINSEF) beteiligt. Dass so viele Arbeitnehmervertretungen beteiligt sind, liegt daran, dass in den portugiesischen Verwaltungen ein umfassender Strukturwandel ansteht. Die Ausländer- und Grenzbehörde (SEF) soll aufgelöst werden. Ihre Beschäftigten sollen auf verschiedene andere Behörden wie die Kriminalpolizei oder die Agentur für Migration und Asyl verteilt werden.
 
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn
 
Nach Angaben der Gewerkschaften gibt es jedoch keine Einigung mit der Exekutive darüber, wie diese Umverteilung erfolgen soll. Die Regierung habe bisher nur zwei Forderungen der Gewerkschaften akzeptiert. Erstens können die umverteilten Beamten und Beamtinnen ihre alten Funktionen weiter ausüben. Zweitens wird die Leistungsbeurteilung um ein Jahr verschoben. Offen sind noch die Verhandlungen über die Dienstjahre der SEF-Beamten und -Beamtinnen, die bei der Übernahme in die Kriminalpolizei möglicherweise nicht angerechnet werden.