Streik von TAP Air Portugal wurde abgesagt

Der auf sieben Tage anberaumte Streik des Kabinenpersonals von TAP Air Portugal wurde abgesagt. Erst in der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft SNPVAC grünes Licht für die Arbeitsniederlegung gegeben, welche zwischen dem 25. und 31. Januar über 1.000 Flugstreichungen zur Folge gehabt hätte. Nun wurde eine Einigung erzielt.
Update vom 24. Januar, 10:35 Uhr

Wie Ricardo Penarroias, Präsident der Gewerkschaft SNPVAC, nach einer Vollversammlung am gestrigen Montag verkündete, konnte eine Einigung erzielt werden. Laut Berichten des Nachrichtenportals Fvw wurde ein neuer Vorschlag von TAP Air Portugal zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit großer Mehrheit angenommen. Demnach konnte die Arbeitsniederlegung abgewendet werden, die Flüge sollen plangemäß stattfinden.
 
Originalmeldung vom 20. Januar, 14:29 Uhr

Der großangelegte Streik bei TAP Air Portugal war bereits im Dezember angekündigt worden, nun hat die portugiesische Gewerkschaft SNPVAC auf einer Vollversammlung grünes Licht für den Arbeitsausstand gegeben. Somit wird das gewerkschaftlich organisierte Kabinenpersonal geschlossen die Arbeit niederlegen, weshalb in den sieben Streiktagen insgesamt 1.316 Flüge gestrichen werden müssen. Insgesamt wird die Maßnahme rund 156.000 Passagierinnen und Passagiere treffen. Die Airline schätzt, dass die durch den Streik verursachten Kosten am Ende bei mindestens 48 Millionen Euro liegen werden. Bereits im Dezember war es zu einem zweitägigen Streik bei TAP Air Portugal gekommen, der das Unternehmen bereits acht Millionen Euro kostete.
 
Airline will Auswirkungen minimieren
 
TAP arbeitet derzeit an einem Plan, um die Auswirkungen des Streiks für Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten. Dafür werden Arbeitsabläufe angepasst und die Möglichkeit von Umbuchungen sowie Stornierungen vereinfacht. Reisende sollten sich direkt über die Website von TAP über die Vorgehensmöglichkeiten informieren. Die portugiesische Regierung unterstützt die Airline derzeit mit einem von der Europäischen Union genehmigten Rettungspaket von über 3,2 Milliarden Euro. Ein EU-Plan zur Umstrukturierung der Airline sah unter anderem vor, die Flotte von TAP Air Portugal zu verkleinern, 2.900 Jobs zu streichen und die Gehälter der meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 25 Prozent zu kürzen. Gerade die Gehaltkürzungen stießen aufgrund der anhaltenden Inflation auf großen Widerstand.
 
Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen
 
Das Kabinenpersonal fordert neben besseren Arbeitsbedingungen daher auch mehr Geld. Die Airline und ihre Angestellten konnten sich bisher nicht auf eine Lösung einigen, weshalb der Druck auf die Unternehmensleitung durch den Arbeitsausstand erhöht werden soll. Schwarze Zahlen schrieb die Fluggesellschaft zuletzt im Jahr 2017, in den Jahren 2020 und 2021 wurden Verluste von insgesamt rund 2,8 Milliarden geschrieben. Im Jahr 2020 hatte der portugiesische Staat den kriselnden Flagcarrier übernommen, derzeit laufen die Vorbereitungen, TAP Air Portugal möglichst bald wieder zu privatisieren.