Streiks an vier deutschen Flughäfen

Bereits am Sonntagabend waren die Flughäfen Hamburg und Hannover in einen ganztägigen Warnstreik getreten. In der Nacht zum Montag, dem 13. März, folgten die Flughäfen Berlin (BER) und Bremen. Die Streikbeteiligung ist sehr hoch; mehr als 45.000 Passagierinnen und Passagiere sind von Flugausfällen betroffen und weitere 50.000 müssen Verspätungen in Kauf nehmen. In den kommenden Wochen sollen noch härtere Warnstreiks den Bahn- und Luftverkehr in Deutschland treffen.
Wer derzeit einen Flug von oder nach Deutschland plant, muss mit plötzlichen Warnstreiks rechnen. Vergangene Woche überraschte der Flughafen München mit einer solchen spontanen Arbeitsniederlegung, heute sind es die Flughäfen Berlin, Bremen, Hamburg und Hannover. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Luftsicherheit an diesen Standorten zu einem ganztägigen Streik aufgerufen.
 
Viele Reisende von Flughafenstreiks betroffen
 
Die meisten Ausfälle gibt es am Berliner Flughafen: 200 Flüge fallen aus, 27.000 Reisende sind betroffen. Auch Landungen können zu rund einem Drittel nicht stattfinden. In Hamburg, wo gerade die Frühjahresferien begonnen haben, sind indes alle Abflüge gestrichen und nur 71 von 121 Landungen möglich. Die Flughäfen Bremen und Hannover haben alle Starts und alle Landungen gestrichen, nur Notfall- und Rettungsflüge werden abgewickelt. Es wird erwartet, dass es in Berlin und Hamburg zu weiteren Flugausfällen und Verspätungen kommen kann. Reisende werden gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen.
 
Der Auftakt zu massiven Streiks ab Ende März
 
In dem Tarifkonflikt stehen sich die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, vertreten durch die Gewerkschaft Verdi, und die Arbeitgeber von Bund und Kommunen gegenüber. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, bei niedrigem Einkommen aber mindestens 500 Euro mehr. Das Angebot der Arbeitgeber von fünf Prozent mehr Lohn und Einmalzahlungen lehnt die Gewerkschaft strikt ab. Die dritte Verhandlungsrunde findet vom 27. bis 29. März statt. Parallel dazu sind bis zum 23. März Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Bahnunternehmen angesetzt. Da die Gespräche dort ähnlich unproduktiv verlaufen, wird mit weiteren Streiks gerechnet, die sowohl den Bahn- als auch den Flugverkehr gleichzeitig betreffen könnten.