Studien: Corona-Ansteckungsrisiko im Flugzeug niedrig

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus im Flugzeug? Nach aktueller Datenlage gehen Passagiere offenbar ein geringeres Risiko beim Fliegen ein als angenommen. Diesen Schluss lassen die Ergebnisse von Studien zu, welche die Flugzeughersteller Airbus, Boeing und Embraer in ihren Maschinen vorgenommen haben.
In den Simulationen wurden die Luftströme in der Kabine nachverfolgt. Dabei stellten die Firmen fest, dass durch die Belüftungssysteme in den Flugzeugen die Luft zum einen rasch ausgetauscht und zum anderen von oben nach unten geleitet wird. Die Bewegung von Partikeln wird auf diese Weise beeinflusst und die Ausbreitung der Viren eingedämmt. Zudem wirken die Sitzlehnen als natürliche Barrieren und die allgegenwärtige Maskenpflicht tut ein Übriges, um das Infektionsrisiko in den Fliegern zu senken.
 
Laut dem Dachverband der Fluggesellschaften IATA sei die Ansteckungsgefahr im Flugzeug damit geringer als beispielsweise in durchschnittlichen Büro- und Konferenzräumen. Der Verband berief sich auf die tatsächlich nachgewiesenen Ansteckungen an Bord in diesem Jahr, welche sich auf 44 belaufen. In diesem Zeitraum wurden etwa 27,3 Millionen Passagiere befördert. Vietnamesische Wissenschaftler hatten kürzlich vor einer wesentlich höheren Infektionsgefahr gewarnt, beriefen sich dabei jedoch auf Daten aus dem März 2020, als noch keine Hygienemaßnahmen umgesetzt wurden.