Swiss: Pilotenstreik droht ab Mitte Oktober

Im Konflikt um die Neugestaltung des Gesamtarbeitsvertrages spitzt sich die Lage in der Schweiz zu. Ende letzter Woche lehnten die Pilotinnen und Piloten der Nationalairline Swiss ein nachgebessertes Angebot ab und drohen nun damit, in den Arbeitsausstand zu treten. Der Streik könnte die Lufthansa-Tochter ab Mitte Oktober treffen.
Derzeit wird seitens der Pilotengewerkschaft Aeropers eine Urabstimmung vorbereitet, die im Falle von genügend Zustimmung zu einer Arbeitskampfmaßnahme führen könnte. Nach Angaben der Gewerkschaft müssten sich Passagiere und Passagierinnen der Swiss in diesem Fall ab dem 17. Oktober auf mögliche Streiks einstellen. Noch habe die Geschäftsleitung der Fluggesellschaft jedoch die Möglichkeit, den Streik zu verhindern, indem nochmals ein markant verbessertes Angebot vorgelegt werde, so Aeropers.
 
Uneinigkeit über Gesamtarbeitsvertrag
 
Nach eigenen Angaben legte die Fluggesellschaft ein Angebot im Wert von mehr als 60 Millionen Franken vor. Diese teilen sich beispielsweise in Maßnahmen zur leichteren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, die Erhöhung des Fixlohnanteils bei guter Geschäftslage und eine Steigerung der Gesamtvergütung auf. Die Pilotengewerkschaft fordert jedoch Verbesserungen von über 200 Millionen Franken und begründet dies damit, dass die Zeit der großen Unsicherheit in der Corona-Pandemie vorbei sei. Ende März 2022 ist der Kollektivvertrag für die Piloten und Pilotinnen der Swiss ausgelaufen, seither wird über einen neuen verhandelt.
 
Streiks bei Lufthansa sorgten für massive Störungen
 
Erst Anfang des Monats bekam Konzernmutter Lufthansa zu spüren, welche Verluste ein Pilotenstreik mit sich bringt. Am 2. September traten die Piloten und Pilotinnen der Airline in einen 24-stündigen Ausstand, in dessen Folge mehr als 800 Verbindungen storniert werden mussten und etwa 130.000 Reisende betroffen waren. Der Streik kostete Lufthansa rund 32 Millionen Euro. Eine zweite Streikrunde, die für den 7. und 8. September angekündigt war, konnte die Airline durch eine Einigung in letzter Minute verhindern.