USA: Flugausfälle am Flughafen Newark durch Personalmangel

Am Newark Liberty International Airport ist der Betrieb massiv gestört. Der Auslöser war ein Vorfall in der Flugsicherung am 28. April, bei dem die Fluglotsinnen und -lotsen für bis zu eineinhalb Minuten keine Verbindung zu den Flugzeugen hatten. Infolge des Vorfalls haben sich zahlreiche Mitarbeitende krankgemeldet – wegen Überlastung und Stress.

Flughafen: Frau mit Laptoptasche
Flugausfälle und Verspätungen: Der Flughafen Newark steht nach einer Panne der Flugsicherung massiv unter Druck. (Symbolbild)

Ein technischer Defekt bei der zuständigen Flugüberwachungseinheit TRACON in Philadelphia hatte zur Folge, dass die Lotsinnen und Lotsen in Newark für rund 90 Sekunden weder Funksignale empfangen noch Flugzeuge auf ihren Bildschirmen sehen konnten. Die Luftfahrtbehörde FAA bestätigte, dass mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anschließend eine gesetzlich vorgesehene Auszeit nahmen – mit Verweis auf den „Federal Employees Compensation Act“, der bei traumatisierenden Ereignissen greift.

Massive Folgen für den Flugbetrieb

Bereits seit dem Vorfall kommt es am Flughafen Newark täglich zu Annullierungen und Verspätungen. Am 5. Mai wurden 150 Flüge gestrichen, bei weiteren 300 kam es zu erheblichen Verzögerungen – teils über vier Stunden. Die Airline United, Hauptnutzerin des Flughafens, hat vorsorglich zehn Prozent ihrer Flüge aus dem Programm genommen. Seit dem 26. April liegt die durchschnittliche Zahl gestrichener Flüge bei 39 pro Tag – zuvor waren es vier.

Strukturelle Probleme im US-Flugsicherungssystem

Neben dem akuten Personalmangel wird auch die überalterte Infrastruktur der US-Flugsicherung kritisiert. Transportminister Sean Duffy sprach von „einem völlig veralteten System“ und kündigte Investitionen in neue Technik, Radare und Telekommunikation an. Ein umfassender Austausch des Systems sowie beschleunigte Schulungen für neue Fluglotsinnen und -lotsen seien geplant.