Westjet: Streik der Piloten abgewendet

Bei Westjet stehen die Zeichen auf Streik. Ab dem 19. Mai 2023 könnten die Pilotinnen und Piloten der kanadischen Fluggesellschaft in einen 72-stündigen Streik treten. Die Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber und der Gewerkschaft ALPA laufen noch bis Montagnacht. Im Falle eines Streiks kann es auch bei der Tochtergesellschaft Swoop zu Flugausfällen und Verspätungen kommen.
Update vom 19.05.2023, 09:22 Uhr

Der Pilotenstreik bei Westjet konnte in letzter Minute abgewendet werden. Dank einer Grundsatzvereinbarung, die in der Nacht zu Freitag zwischen der Gewerkschaft ALPA und der kanadischen Airline geschlossen wurde, wird es nicht zu Streikmaßnahmen kommen. Die gewerkschaftlich organisierten Pilotinnen und Piloten erhalten in den kommenden Tagen die Gelegenheit, über das Abkommen abzustimmen. Westjet erklärte, den Betrieb schnellstmöglich hochfahren zu wollen, dennoch sei es möglich, dass Flüge verspätet starten oder ausfallen. Reisende sollten sich im Voraus daher unbedingt über den Status ihres Fluges informieren.

Originalmeldung vom 16.05.2023, 10:10 Uhr

Am 18. April 2023 stimmten 95 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik, um die Verhandlungen voranzubringen. Kurz darauf demonstrierten die Pilotinnen und Piloten mit Plakaten und Schildern an allen Westjet-Basen. Die Streikenden fordern einen besseren Kündigungsschutz, höhere Gehälter und neue Arbeitszeiten.
 
Was sollten Westjet-Reisende beachten?
 
Im Falle von Streikmaßnahmen wären auch Reisende von Deutschland nach Kanada oder in die USA betroffen. Westjet verbindet unter anderem die Flughäfen Barcelona, London und Paris mit Zielen westlich des Atlantiks. Wer Flüge nach Nordamerika bucht, kann ab den internationalen Drehkreuzen mit der kanadischen Airline fliegen. Reisende müssen vom 19. bis 22. Mai mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Betroffene Fluggäste werden gebeten, sich frühzeitig mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen.
 
Hintergrund des Streiks bei Westjet
 
Die Pilotinnen und Piloten von Westjet verdienen deutlich weniger als das Cockpitpersonal in den USA. Deshalb fordern die Streikenden eine Gehaltserhöhung. Außerdem verlangen sie eine bessere Absicherung ihrer Arbeitsplätze. Mehr als 340 Pilotinnen und Piloten haben Westjet in den letzten eineinhalb Jahren verlassen. Viele Beschäftigte haben auch aus eigenem Antrieb gekündigt, weil sie mit dem Management unzufrieden sind.