Wieder Streikgefahr bei der Lufthansa

Die Einigung war schon in Sicht, nun stehen die Zeichen im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo wieder auf Eskalation. Nachdem sich die Arbeitnehmervertreter geweigert hatten, die während des Schlichtungsverfahrens geltende Friedenspflicht auch für sämtliche Lufthansa-Töchter zuzusagen, trat die Fluggesellschaft von der Verhandlungsvereinbarung zurück. Ufo droht nun mit Streiks während der Vorweihnachtszeit.
Die Gewerkschaft setzte der Lufthansa zudem eine Frist bis zum 28. November, während der auf Arbeitsausstände oder Aufrufe dazu verzichtet wird. Danach stellte ein Ufo-Sprecher jedoch langfristige Streiks in Aussicht. Die kurzfristigen Arbeitskämpfe, während denen bei einem 48-stündigen Streik am 7. und 8. November rund 1.500 Flüge annulliert werden mussten, haben aus Sicht der Gewerkschaft zu wenig Wirkung auf die Arbeitgeberseite gezeigt. Mit der Drohung unbefristeter Streiks im Advent müssen Passagiere nun mit einem Flug-Chaos zu einer der Hauptreisezeiten rechnen, konkrete Streiktermine wurden jedoch noch nicht genannt.
 
Darüber hinaus droht der Lufthansa auch an einer zweiten Front Ärger durch Streiks. Kurz vor dem geplanten Verkauf der Catering-Sparte LSG Sky Chefs kündigte die Gewerkschaft Verdi an, deren Beschäftigte zum Streik aufzurufen. Vorangegangen waren laut Aussage der Arbeitnehmervertreter monatelange Verhandlungen über Ausgleichszahlungen für die rund 7.000 Angestellten, falls es im Zuge der Veräußerung zu Kündigungen oder Lohnkürzungen kommen sollte. Die Gespräche verliefen jedoch bislang ergebnislos.