Handgepäck-Regeln: Passagiere haben das Fliegen verlernt

Nach dem Ende der meisten Corona-Beschränkungen hat das Fluggastaufkommen in Deutschland wieder stark zugenommen. Derzeit kommt es jedoch immer häufiger vor, dass sich an der Gepäckkontrolle lange Schlangen bilden. Dies ist laut Bundespolizei und dem Flughafen Hamburg nicht nur der dünnen Personaldecke der Airports zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass viele Passagiere und Passagierinnen inzwischen vergessen haben, was ins Handgepäck darf und was nicht.
Nach einem Bericht des Flugnachrichtenportals Airliners sehen die Bundespolizei und der Hamburger Flughafen deutliche Anzeichen dafür, dass zahlreichen Fluggästen die Handgepäckregeln nach mehr als zwei Jahren Pandemie nicht mehr geläufig sind. Waren vor dem Frühjahr 2020, als viele Menschen mehr oder minder regelmäßig ein Flugzeug bestiegen, die Bestimmungen zu Flüssigkeiten und gefährlichen Gegenständen im Handgepäck zum Alltag geworden, treffen die Beamten und Beamtinnen derzeit vermehrt auf mitunter kuriose Verstöße. Dabei seien große Getränkeflaschen oder Kosmetika über der Grenze von 100 Millilitern noch vergleichsweise harmlos. Gestaunt hätten die Kontrollierenden hingegen über eine Machete, eine als Baseballschläger geformte Pfeffermühle und einen Gürtel, dessen Schnalle einer Pistole nachempfunden war.
 
Richtige Vorbereitung erspart Stress
 
Wer länger nicht geflogen ist und sich nun wieder auf die verdiente Urlaubsreise freut, sollte sich gegebenenfalls noch einmal mit den Regularien für das Handgepäck vertraut machen. Damit ersparen sich Passagierinnen und Passagiere nicht nur selbst viel Stress, sondern vermeiden auch die Bildung von Warteschlangen. Darüber hinaus wird durch gute Vorbereitung der Umwelt etwas Gutes getan: Nicht selten werden die unerlaubten Gegenstände weggeworfen, wenn sie erst an der Sicherheitskontrolle entdeckt werden und nicht mehr umgepackt werden können. Der Hamburger Flughafen verzeichnet derzeit rund ein Viertel mehr Müll als noch vor der Pandemie.
 
Handgepäck: So geht’s richtig
 
Um Flüssigkeiten im Handgepäck transportieren zu dürfen, ist in der Regel pro Passagier nur ein transparenter, wiederverschließbarer Beutel mit einem Volumen von einem Liter erlaubt. Dort hinein gehören beispielsweise alle flüssigen Kosmetika, dazu zählen auch cremige Texturen wie Lipgloss. Jeder Behälter darf dabei nicht mehr als 100 Milliliter Volumen besitzen, egal mit welchem Füllstand. Alle Waffen oder waffenähnlichen Gegenstände dürfen nicht ins Handgepäck, auch wenn es sich nur um Repliken handelt. Beim Transport von Elektrokleingeräten wie Laptops ist darauf zu achten, dass diese möglichst zuoberst in den Handgepäckkoffer gelegt werden, um sie wie den Flüssigkeitsbeutel an der Kontrollstation rasch entnehmen und separat auf das Band legen zu können. Einige Flughäfen besitzen bereits Kontrollgeräte mit einer neuen Technologie, die das Herausnehmen der Elektrogeräte und Flüssigkeiten überflüssig machen. Standard ist dies jedoch noch nicht. Beachten sollten Reisende außerdem die Maximalmaße für Handgepäckstücke, welche je nach Airline und gebuchtem Tarif variieren. Damit ersparen sie sich ein böses Erwachen beim Boarding, dem Zusatzkosten durch eine zusätzliche Gepäckaufgabe folgen. CHECK24 informiert auf einer eigenen Service-Homepage ausführlich über Bestimmungen und Maße beim Handgepäck.