Katar: Flug- und Landeverbote am Persischen Golf

Reisenden, die über das internationale Drehkreuz in Doha reisen, droht massiver Ärger. Laut übereinstimmenden Medienberichten haben Ägypten, Bahrain, Jemen, die Malediven, Saudi-Arabien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ihre Grenzen zu Katar geschlossen und diplomatische Beziehungen zu dem Golfstaat gekappt. Ihren eigenen Airlines untersagen die Länder ab sofort Flüge nach Katar, für Qatar Airways wird im Gegenzug der Luftraum über nahezu der arabischen Halbinsel gesperrt.
Laut Qatar Airways wurden sämtliche Verbindungen von und nach Saudi Arabien seit Montag gestrichen, Ägypten, Bahrein und die VAE folgten am Dienstag. Somit entfallen etwa die Doha-Verbindungen von Etihad, Egypt Air und vielen weiteren regionalen Carriern. Qatar Airways muss im Gegenzug Dutzende Verbindungen in die Nachbarländer und Ägypten streichen,  unter anderem nach Dubai oder Riad. Wegen des Überflugverbots für nahezu die gesamte arabische Halbinsel kann es auch auf anderen Routen zu Verspätungen kommen. Sowohl Etihad als auch Qatar Airways haben angekündigt, dass Kunden auf betroffenen Flügen kostenlos umbuchen oder stornieren können.

Grund für diplomatische Krise ist der Vorwurf, die Regierung in Qatar würde Terroristen unterstützen. Die Tagesschau zitiert eine Erklärung der staatlichen saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA, wonach Katar die Botschaft zahlreicher islamistischer Gruppen wie Al Kaida, der Muslimbruderschaft und des IS über seine Medien verbreite. Ägypten warf Katar vor, die Einheit der arabischen Welt gezielt zu untergraben. Zwar sprach sich US-Außenminister Rex Tillerson für einen Dialog zwischen den Golfstaaten aus, Doha in Katar steht jedoch auch in den Staaten auf einer Bannliste von Zielen im Nahen Osten, auf denen seit März nur noch Smartphones im Flieger erlaubt sind. Dies gilt allerdings auch auf Flügen von und nach Ägypten, Jordanien, Marokko, Kuwait, Saudi-Arabien und die Türkei.