Ryanair: Handgepäck ab November kostenpflichtig

Ryanair macht ernst und verlangt ab November Geld fürs Handgepäck. Dies teilte der Billigflieger in einer Pressemitteilung vom Donnerstag mit. Lediglich eine kleine Tasche darf weiterhin mit an Bord, deren erlaubte Maße jedoch um bis zu 25 Prozent erhöht wurde. Kleine Rollkoffer oder Rucksäcke bis zehn Kilo kosten hingegen ab November mindestens sechs Euro. Ausgenommen sind Passagiere mit Priority-Boarding.
Die Neuregelung gilt für alle Flüge ab dem 1. November, deren Tickets nach dem 1. September 2018 gebucht wurden. Ausgenommen sind Passagiere, die die Option auf Priority-Boarding hinzugebucht haben oder in den Tarifen Plus oder Flexi-Plus reisen. Bei den günstigsten Tickets im Standardtarif können Reisende künftig während der Buchung die Option für Priority-Boarding auswählen, um einen kleinen Koffer kostenlos mit in die Kabine nehmen zu dürfen. Wer dies bereits bei der Flugbuchung tut, zahlt sechs Euro pro Person und Flug, im Nachhinein werden acht Euro fällig. Wer ohne diese Option einen kleinen Koffer bis 10 Kilo mit an Bord nehmen will, zahlt dafür bei der Ticketbuchung acht und später zehn Euro.

Im Gegenzug steigt die Größe für in allen Tarifen erlaubtes Handgepäck von 35 x 20 x 20 Zentimeter, auf 40 x 20 x 25 Zentimeter. Die typischen Messvorrichtungen an den Check-in-Schaltern gewähren laut Ryanair sogar noch einmal bis zu 25 Prozent Kulanz (42 x 20 x 30 Zentimeter). Wer größere Taschen mit ans Gate bringt, muss ab dem 1. November 25 Euro zahlen und das Gepäckstück wird anschließend in den Laderaum verbracht.

Bisher können Ryanair-Passagiere in jedem Tarif eine kleine Handtasche und ein weiteres Gepäckstück bis zu zehn Kilo kostenlos mitnehmen. Da dies offenbar sehr viele Passagiere nutzten und der Platz in der Kabine nicht ausreichte, änderte Ryanair bereits zum Jahresbeginn 2018 die Gepäckbestimmungen. Rollkoffer und Rucksäcke bis 10 Kilo blieben weiterhin kostenlos, wurden jedoch am Gate in den Frachtraum verladen. Laut Ryanair belief sich die Zahl pro Flug jedoch auf bis zu 120 Stücke, was zu Verspätungen von rund 25 Minuten geführt habe. Bereits Ende 2017 hatte Ryanair-CFO Neil Sorahan moniert, dass viele Eltern selbst Kleinkindern extra Rollkoffer mitgegeben hätten, um das Geld für Aufgabegepäck zu sparen.