Bald Streik der deutschen Flughafen-Kontrolleure möglich

Im Tarifkonflikt um die Gehälter der Kontrolleure an den Flughafen-Sicherheitsschleusen ist keine Einigung in Sicht. Die vertretenden Gewerkschaften sehen sich in einer guten Position, ihre Forderungen nötigenfalls auch mittels Streiks durchzusetzen. In diesem Fall wären bis zu 23.000 Beschäftigte zu einem Arbeitsausstand aufgerufen.
Konkret verhandeln sowohl Verdi als auch der Deutsche Beamtenbund (DBB) in getrennten Gesprächen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Gefordert wird ein einheitlicher Stundenlohn für das Sicherheitspersonal an der Gepäck- und Personalkontrolle und die Kontrollkräfte mit Passagierkontakt, außerdem sollen die bundesweiten Lohnunterschiede angeglichen werden. Auch um den Status der Kontrolltätigkeit als eigener Ausbildungsberuf wird gesprochen.
 
Der Vorschlag der Arbeitgeber, die Lohnangleichung im Rahmen eines sechsjährigen Anpassungszeitplans umzusetzen, stößt bei den Gewerkschaften auf Ablehnung. Laut ihrer Sprecher sei diese Frist deutlich zu lang. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, seien an allen Flughäfen Streiks umsetzbar. Noch bis zum Jahresende 2018 besteht zwar eine Friedenspflicht, kleinere Arbeitsausstände sind aber dennoch jederzeit möglich. In diesem Fall drohen massive Auswirkungen auf die Abläufe an den betroffenen Airports, die überall stark von einer reibungslos abgewickelten Sicherheitskontrolle abhängen. Im August war am Flughafen Amsterdam ein Streik des Sicherheitspersonals angekündigt worden.