Streik in Frankreich vom 8. bis 10. Mai bedroht Flugverkehr

In Frankreich droht eine neue Streikgefahr: Zwar wurde der geplante Pilotenstreik auf die kommende Woche verschoben, nun wollen jedoch die Fluglotsen ab 19 Uhr am Mittwoch, 8. Mai, bis um 6 Uhr morgens am 10. Mai landesweit die Arbeit niederlegen. Im Zuge dessen werden weitreichende Einschränkungen im Flugverkehr erwartet, zahlreiche Verspätungen und Flugausfälle sind sehr wahrscheinlich. Nach Informationen des Nachrichtenportals Garda wurde für Donnerstag in Paris um 14 Uhr ein Protestmarsch angekündigt.
Besonders betroffen sind Verbindungen an den Flughäfen Paris-Orly, Lyon-Saint Exupéry Airport, Marseille Provence Airport und Toulouse-Blagnac Airport. An diesen Basen hat die französische Luftüberwachungsbehörde DSNA eine Reduzierung der für den 9. Mai geplanten Flüge um 30 Prozent angekündigt. Sollten die Forderungen der Fluglotsen nicht erfüllt werden, sind weitere Arbeitskampfmaßnahmen in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Reisende, die zwischen dem 8. und 10. Mai ab oder von französischen Airports fliegen oder diese beim Umsteigen nutzen möchten, sollten die Entwicklung der Situation beobachten und sich vor der Anreise zum Flughafen ihre Flugbuchung bestätigen lassen. Auch eine Kontaktaufnahme mit der Fluggesellschaft ist empfehlenswert. Außerdem ist in ganz Frankreich mit weiteren Demonstrationen zu rechnen, in deren Umgebung es zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen und zu Einschränkungen im Straßenverkehr kommen kann.
Neben den Fluglotsen haben auch Frankreichs Staatsbedienstete angekündigt, am 9. Mai die Arbeit niederzulegen. Aufgerufen hatten zu dem Streik sieben Gewerkschaften, um gegen ein geplantes Reformgesetz des öffentlichen Dienstes zu protestieren. Die Arbeitnehmervertreter befürchten bei dessen Beschluss den Verlust von 120.000 Jobs in den kommenden drei Jahren.

Erst am 6. Mai hatten die französischen Piloten angekündigt, ihren ursprünglich für den 6. bis 11. Mai geplanten Arbeitsausstand um eine Woche auf den 14. bis 19. Mai zu verschieben. Auch dieser Streik wird den Reiseverkehr erheblich einschränken und zu Verspätungen und Annullierungen führen. In diesem Fall hatte die Gewerkschaft der Piloten Syndicat National des Pilotes des Ligne (SNPL) zu dem Streik aufgefordert, hier liegt der Grund in einem geplanten neuen Verkehrsgesetz.