Air Berlin stellt Langstrecke komplett ein

Schlechte Nachrichten für Fernreisende, die bereits Air-Berlin-Tickets gekauft haben. Wie die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft am Montag mitteilte, werden sämtliche Langstrecken bis spätestens 16. Oktober 2017 eingestellt. Als Grund nennt Air Berlin, dass die Leasinggesellschaften sukzessive ihre Airbus A330-Jets zurückziehen.
Als erste Strecke wurde am 15. September bereits eine von zwei der täglichen Rotationen zwischen Berlin-Tegel und Abu Dhabi eingestellt, die zweite soll am 1. Oktober folgen. Seit dem heutigen Montag stehen auch die Flüge von Berlin-Tegel nach New York und Miami sowie Verbindungen von Düsseldorf nach Curaçao, Cancún, Havanna, Los Angeles, Punta Cana, Puerto Plata und Varadero nicht mehr zur Verfügung. Alle anderen Strecken werden nach dem 15. Oktober 2017 eingestellt. Für einige Karibik-Ziele ist jedoch Abhilfe in Sicht. Sowohl Eurowings als auch Condor haben angekündigt, durch die Air-Berlin-Pleite entstandene Lücken im Düsseldorfer Flugplan ab November wieder zu füllen. Alle Informationen zur Air-Berlin-Insolvenz und was betroffene Kunden tun sollten, finden Sie auf unserer Infoseite.

Derweil hat Air Berlin neue Details über die Verkaufsverhandlungen bekannt gegeben. So führt der Konzern mittlerweile nur noch mit zwei Kaufinteressenten Gespräche. Demnach hat die Lufthansa ein Angebot für die Tochtergesellschaften Luftverkehrsgesellschaft Walter (LGW), die österreichische Ferienfluggesellschaft NIKI sowie Teile der Air-Berlin-Flotte vorgelegt. Für weitere Maschinen hat der britische Billigflieger Easyjet Interesse angemeldet. Laut Insolvenzverwalter Frank Kebekus bestehen somit für 80 Prozent der Belegschaft gute Chancen, bei den beiden Käufern neue Arbeitsplätze zu erhalten.