Frankreich: Fluglotsen-Streik macht deutsche Airlines nervös

Die Fluglotsen im südfranzösischen Marseille beteiligen sich am kommenden Wochenende erneut an einem Streik. Der Ausstand findet vom Samstag, 16. Juni, ab 7 Uhr morgens bis Montag, 18. Juni, 7 Uhr am Morgen statt, wie der Aeroport Marseille Provence über seine Website mitteilt. Verspätungen in erheblichem Ausmaß sowie Flugstreichungen sind die Folge.
Der Flughafen am Mittelmeer rät Passagieren, vor der Anreise zum Airport den Status ihres Fluges bei der Airline anzufragen. Betroffen sind jedoch nicht nur Reisende vom und zum Hub in der Provence. Da die Flugsicherung auch für die Kontrolle des gesamten südfranzösischen Luftraums zuständig ist, dürfen andere Maschinen die Region nicht überfliegen. Vor allem auf Verbindungen zu beliebten Urlaubszielen wie Spanien, Portugal oder Nordafrika kann es wegen der erzwungenen Umleitung zu massiven Verspätungen kommen.

Die spanischen Billigflieger Volotea und Vueling haben bereits Listen mit vorsorglich gestrichenen Flügen bekanntgegeben. Auch deutsche Airlines sind nervös: Neben zahlreichen Unwettern hatten vor allem streikende Fluglotsen in den vergangenen Wochen für Verzögerungen bei Eurowings gesorgt. Auch Condor-Chef Ralf Teckentrup sagte gegenüber der Rheinischen Post: „Ich habe Verständnis für Arbeitnehmerrechte, aber die Fluglotsenstreiks im europäischen Ausland, insbesondere Frankreich, erreichen eine Häufigkeit, die für Luftverkehrsunternehmen und Verbraucher schon lange nicht mehr akzeptabel sind." Das müsse aufhören, da unter den Auswirkungen vor allem Urlauber und Familien litten, die lange auf ihre Reisen gespart hätten.

Auch Air France könnte in der kommenden Woche erneut von Streiks betroffen sein. Die Gewerkschaften haben die Airline-Mitarbeiter zur Arbeitsniederlegung vom 23. bis 26. Juni aufgerufen. Zuletzt kam es zudem in Italien zu einem landesweiten Streik der Fluglotsen. Am 8. Juni legten sie die Arbeit vier Stunden lang nieder, die Auswirkungen waren jedoch gravierender: Bereits vorsorglich hatte Alitalia 140 Flüge gestrichen, bei Vueling und Volotea fielen ebenfalls Dutzende Verbindungen aus.