Kind schaut aus Flugzeugfenster

8 Tipps für entspanntes Fliegen mit Baby

Der Urlaub am Traumstrand steht bevor, die ganze Familie ist aufgeregt und eure Auszeit in der Ferne ist nur noch einen Flug entfernt. Doch das Klischee des weinenden Kindes, das keine Lust auf den langen Flug hat, muss dabei nicht eintreten! Eine Flugreise mit Baby kann auch entspannt und lustig werden, wenn ihr die Zeit sinnvoll nutzt, gut plant und die Jüngsten auf das Abenteuer vorbereitet. Erfahrt hier, wie ihr stressfrei und gut organisiert die Etappe Flug meistert und wobei euch die Airlines sogar unterstützen können.


Auf einen Blick:

Reiseziele | Tipps und Tricks | Airline-Services


Das richtige Reiseziel: Kurz und familienfreundlich

Familie schaut auf Karte

Gerade mit Baby ist weniger oft mehr. Lange Flugzeiten können für die Kleinsten zur Belastung werden – und auch für euch. Wählt möglichst Ziele mit kurzer Flugdauer, die ihr direkt und ohne Umstieg erreicht. Wichtig ist außerdem, dass das Reiseziel über eine gute medizinische Versorgung, klimatisch angenehme Temperaturen und eine babyfreundliche Infrastruktur verfügt.


Checkliste für ein babyfreundliches Reiseziel:

  • Direktflug möglich, keine langen Umstiege
  • Moderate Temperaturen (nicht zu heiß oder zu kalt)
  • Gute medizinische Versorgung
  • Saubere Strände, ruhige Hotels, wenig Trubel

Die schönsten Reiseziele für einen Urlaub mit Baby haben wir hier für euch gesammelt.


Tipp: Familienfreundliche Angebote wählen
Recherchiert im Vorfeld, welche Vorteile eure gebuchte Airline für Reisende mit Kindern anbietet. Oft könnt ihr von Boarding-Erleichterungen, zusätzlichem Freigepäck oder mehr Service an Bord profitieren. Weiter unten im Text haben wir euch eine Übersicht zum Angebot für Familien ausgewählter Fluggesellschaften zusammengestellt.

Fliegen mit Baby: Sitzplatz und Babybett

Mann, Vater, Baby, Flugzeug

Babys unter zwei Jahren benötigen für gewöhnlich keinen eigenen Sitzplatz und werden auf dem Schoß der Eltern angeschnallt, wenn das Anschnallzeichen aufleuchtet. Alternativ können Eltern für ihr Baby aber auch einen Sitzplatz buchen und dort den eigenen Kinderautositz beziehungsweise eine Sitzschale befestigen, um ihren Nachwuchs optimal zu sichern. Achtet jedoch darauf, dass sich nur die Sitze für die Nutzung im Flugzeug eignen, die dafür freigegeben sind. Viele Fluggesellschaften kontrollieren beim Check-in die entsprechende Kennzeichnung. Mehr über den besten Sitzplatz im Flugzeug findet ihr in diesem Reisewelt-Artikel heraus.

Tipp:

  • Gangplatz wählen für bequemes Aufstehen zum Wickeln oder Herumtragen
  • Extrasitz buchen und Autositz fürs Baby mitnehmen (nur zertifizierte Modelle)

Am Flughafen: Stressfrei durch den Check-in

Vater, Kind, Flughafen, Terminal

Ein entspannter Start in die Reise beginnt mit einem guten Zeitmanagement. Plant ausreichend Puffer für die Anfahrt und den Check-in ein – besonders mit Baby. Es empfiehlt sich, rund zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Reist ihr nur mit Handgepäck, reichen vor allem bei Flügen innerhalb Europas auch rund eineinhalb Stunden. Viele Airlines bieten Familien bevorzugtes Boarding oder extra Services am Flughafen an. Und: Ein Reisebuggy, den ihr bis zum Gate nutzen könnt, ist eine große Hilfe!

Nützliche Tipps für den Flughafen mit Baby:

  • Nutzt den Online-Check-in, um Wartezeiten zu vermeiden
  • Babytrage oder Reisebuggy mitnehmen
  • Snacks, Spielzeug und Babyflasche im Handgepäck griffbereit halten
Tipp: Reisebuggy
Je nachdem, wie groß euer Sprössling schon ist, könnt ihr über die Investition in einen Reisebuggy nachdenken. Die Navigation jüngerer Kinder durch das Terminal macht sich so deutlich leichter und ihr könnt am Flughafen Zeit sparen. Das Gefährt bietet euch nämlich nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern euren Kindern auch ein super Reisebett, um zwischendurch die Batterien aufzuladen. Manche Buggys lassen sich sogar so zusammenklappen, dass sie als Handgepäck durchgehen.

Im Handgepäck: Was euer Baby wirklich braucht

Ein gut gepacktes Handgepäck kann euch den Flug mit Baby erheblich erleichtern. Achtet auf Dinge, die das Baby beruhigen, beschäftigen oder die nötig sind zum Wickeln und Füttern. Tipp: Packt alles so, dass ihr nicht lange suchen müsst – kleine Beutel oder Organizer helfen dabei. Auch ein schnelles Umgreifen auf das Lieblingsspielzeug oder ein Spucktuch kann in turbulenten Momenten Gold wert sein. Wer alles griffbereit hat, spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.

Ins Handgepäck gehört:

  • Genug Windeln & Feuchttücher
  • Wechselkleidung (auch für euch!)
  • Babyflasche, Snacks, Lätzchen
  • Schnuller, Lieblingskuscheltier oder -decke
  • Notfallmedizin (z. B. Nasentropfen, Fieberzäpfchen)

Eine ausführliche Packliste fürs Handgepäck findet ihr hier.


Start & Landung: Druckausgleich fürs Baby

Frau mit Baby im Flugzeug

Besonders beim Starten und Landen kann der Druck in den Ohren Babys stark zu schaffen machen. Um das zu vermeiden, hilft Stillen oder Nuckeln – etwa an der Brust, am Fläschchen oder Schnuller. Das Trinken löst den nötigen Schluckreflex aus, der den Druckausgleich erleichtert. Auch ein Schnuller kann hier gute Dienste leisten, wenn das Baby gerade keinen Hunger hat. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und euer Kind mit Nähe und Zuwendung zu beruhigen.

Wichtig zu wissen:

  • Fliegt nicht, wenn euer Baby eine Mittelohrentzündung hat
  • Ideal: Während Start und Landung sollte euer Baby wach sein
  • Für größere Babys: Trinken, Gähnen oder Kauen hilft beim Druckausgleich

Beschäftigung an Bord: Weniger ist mehr

Kind mit Kopfhörern und Stofftier schaut im Flugzeug auf ein Tablet.

Babys brauchen keine große Unterhaltung – oft reicht schon der Blick aus dem Fenster oder ein leises Spielzeug. Für größere Babys kann ein kleines Buch oder eine Rassel sinnvoll sein. Wichtig ist, dass es nicht zu viele neue Reize gibt – das überfordert schnell.

Wer mit etwas größeren Kindern reist, ist mit einem Tablet gut bedient: Von der individuellen Filmwahl über spannende Spiele bis hin zu Lernprogrammen und Ausmal-Apps könnt ihr euren Sprösslingen ein abwechslungsreiches Angebot vorlegen, bei dem die Zeit wie im Flug vergeht. Wer lieber auf einen analogen Zeitvertreib setzen möchte, sollte Spiele wählen, die nicht allzu viel Zubehör benötigen, wie etwa ein Memory, Ausmalbuch oder Reisepuzzle.

Geeignete Beschäftigung für Babys im Flugzeug:

  • Greiflinge oder Beißringe
  • Tablet mit Kopfhörer
  • Kuscheltier oder Schnuffeltuch
  • Mini-Bilderbuch
  • Eltern als lebendige Unterhaltung
Wenn eure Sprösslinge schon etwas älter sind, könnt ihr die Hintergründe spannender Flugmythen erraten. Denkt euch einfallsreiche Erklärungen aus, warum die Pilotin oder der Pilot nicht das Gleiche essen dürfen, wie ihr Gegenüber oder rätselt, warum es manchmal keine 13. oder 17. Sitzreihe gibt. Gleicht im Anschluss eure Antworten in unserem spannenden Reisewelt-Artikel über 25 spannende Flugmythen ab.

Essen & Trinken über den Wolken

Da der kleine Hunger ja gern unberechenbar ist, lohnt es sich, eine Auswahl an Snacks mit im Gepäck zu haben. Natürlich solltet ihr dabei die jeweiligen Vorgaben der Airline oder eures Ziellandes beachten. Achtet auch darauf, genügend Flüssigkeit dabei zu haben, da die Luft im Flugzeug trockener ist. Um teure Einkäufe am Flughafen zu vermeiden, könnt ihr einfach eine leere Getränkeflasche durch die Sicherheitskontrolle nehmen. Übrigens: Für ungeöffnete Babynahrung gilt die 100-Milliliter-Regel nicht. Wenn euer Baby noch gestillt wird, habt ihr es besonders einfach – Muttermilch ist jederzeit verfügbar und ideal für Start und Landung. Bei Flaschenkindern solltet ihr die Milch oder das Wasser vor dem Flug abfüllen – heißes Wasser gibt es oft beim Bordpersonal.

Gut zu wissen:

  • Stillen oder Füttern bei Start und Landung ist optimal
  • Babynahrung darf in größeren Mengen mit ins Handgepäck
  • Genug Wasser mitnehmen – die Luft an Bord ist sehr trocken

Tipp
Da unsere Geschmacksnerven in großen Höhen anders arbeiten, gehören vor allem besonders süße oder salzige Snacks ins Handgepäck. Bereitet eure Kinder zudem darauf vor, dass die Lieblingssüßigkeit ausnahmsweise einmal etwas anders schmecken wird – und umgeht so die große Enttäuschung an Bord.

Airline-Services für Familien

Familie im Flugzeug© Lufthansa / D. Mentzos

Auch die Wahl der Airline kann sich auf die Reisequalität für Familien auswirken. Welche Vorteile, Rabatte oder Zusatzleistungen ihr bei Fluggesellschaften erhaltet, können diese individuell festlegen. Achtet darauf, dass für die Flugbuchung meist das Alter des Kindes ausschlaggebend ist, das es auf dem Rückflug hat. Wird euer Nachwuchs also während des Urlaubs zwei Jahre alt, gelten die Regelungen für Kinder ab dem 25. Monat bereits auf dem Hinflug. Informiert euch also vor der Flugbuchung bei eurer Wunschairline nach aktuellen Serviceleistungen für Familien mit Kindern und Babys.

 

Lufthansa

  • Eigenes Gepäckstück bis zu 23 Kilogramm für Babys frei (außer beim Economy Light Tarif).
  • Kindersitze sind kostenlos auf zusätzlich gebuchten Sitzplätzen nutzbar.
  • Faltbare Kinderwagen werden als zusätzliches Handgepäck kostenlos im Frachtraum transportiert.
  • Babybetten sind für Langstreckenflüge verfügbar und müssen mindestens 52 Stunden vor Abflug reserviert werden.

Eurowings

  • Ermäßigter Flugpreis für Kinder bis elf Jahre, die auf einem eigenen Sitzplatz reisen.
  •  Kostenloses Gepäckstück bis zu 23 Kilogramm für Babys bis zwei Jahre.
  • Zwei kostenlose, zusätzliche Gepäckstücke (wie Buggy oder Sitze) für Kinder bis einschließlich elf Jahren.
  • Bei Flügen mit eigenem Kindersitz ist ein Check-in am Schalter notwendig.


Easyjet

  • Priorisiertes Boarding für Familien mit Kindern unter fünf Jahren.
  • Bis zu zwei Babyartikel wie Kinderwagen, Buggy oder Reisebett werden pro Kind kostenlos transportiert.
  • Babys, die jünger sind als 14 Tage, werden durch Easyjet nicht befördert.
  • Gemeinsame Sitzplätze für Familien können ohne Reservierung nicht garantiert werden.


Sunexpress

  • Familienrabatt von bis zu 40 Prozent bei Reservierung ausgewählter Sitzplätze.
  • Familien mit Kindern unter zwei Jahren genießen eine Freigepäckgrenze von 20 Kilogramm auf internationalen Flügen.
  • Kostenlose Mitnahme von Buggys, Kinderwägen und Kindersitzen.
  • Bei Sitzplatzreservierung in der ersten Reihe kann eine Babyschale nach Anmeldung genutzt werden.


Tuifly

  • Neugeborene bis zu einem Alter von sieben Tagen werden nicht befördert.
  • Kinder bis zwei Jahre müssen auf dem Schoß der Eltern mitreisen.
  • Tuifly erhebt keine Extragebühren für die Mitnahme eines Kinderwagens, Kindertragerucksacks oder Buggys.


Emirates

  • Kinder unter zwei Jahren können auf dem Schoß der Eltern oder in einem zertifizierten Kindersitz fliegen.
  • Babyreisebetten stehen Familien in begrenzter Anzahl zur Verfügung und müssen im Voraus reserviert werden.
  • Babys bis zu sieben Tagen werden nur in begründeten Ausnahmefällen befördert.
  • Fünf- bis Elfjährige, die in einer anderen Kabinenklasse reisen als ihre Eltern, gelten als unbegleitete Minderjährige.



Fazit

Auch wenn der Gedanke an eine Flugreise mit Baby erstmal herausfordernd klingt: Mit ein bisschen Planung und realistischen Erwartungen könnt ihr euren Urlaub entspannt beginnen. Babys spüren, wenn Eltern ruhig bleiben – also tief durchatmen, gut vorbereiten und die gemeinsame Zeit genießen. Der Urlaub beginnt nämlich nicht erst am Ziel, sondern schon beim Abheben!

Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.

Wer schreibt hier?

Autorenbild Katrin Schwurack
Katrin Schwurack

Stellt euch vor, wie die Abendsonne hinter den Berggipfeln sinkt und den Himmel in eine sanfte Palette aus Rosa und Türkis färbt. Na, Fernweh? Am liebsten reise ich im Camper mit Hund und Kamera im Gepäck in den Norden. Doch mein Ziel ist es, von überall auf der Welt einmal den Sonnenuntergang gesehen zu haben. Ich freue mich, euch als Teil der CHECK24-Redaktion mit meinen Reisetipps und Blogartikeln ein Lächeln ins Gesicht und Fernweh ins Herz zu zaubern.